Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.08.2011 | 21:23 | Personalien 

Erste gemeinsame Berufung von BfR und TiHo Hannover

Berlin - Risiken, die von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen ausgehen können, sind vielfältig und komplex. Um eine mögliche Gefährdung der Verbraucher zu ermitteln, sind Informationen über die Aufnahmemengen von Krankheitserregern und Schadstoffen nötig.

Labor
(c) Andreas F. - fotolia.com
Ein Schwerpunkt der Forschung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist deswegen die Entwicklung von Methoden zur Erhebung von Daten im Rahmen der Risikobewertung und Expositionsschätzung. Diesen Forschungsbereich hat das BfR durch eine gemeinsame Berufung mit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) gestärkt. Privatdozent Dr. Matthias Greiner wird sowohl als Universitätsprofessor an die TiHo Hannover berufen als auch die Leitung der Abteilung Wissenschaftliche Querschnittsaufgaben am BfR übernehmen. „Das BfR hat mit Dr. Matthias Greiner seine Forschungskompetenz in einem w ichtigen verbraucherrelevanten Arbeitsbereich ausgebaut“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Der Präsident der TiHo, Dr. Dr. h. c. Gerhard Greif, machte deutlich: „Der wissenschaftliche Austausch zwischen dem BfR und der TiHo Hannover wird durch diese Berufung gestärkt.“

Als Veterinärmediziner und Statistiker ist Matthias Greiner am BfR seit 2006 in den Bereichen Epidemiologie, Biostatistik und mathematische Modellierung tätig. Er ist regelmäßig als Experte für die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) tätig und als angehender Präsident des European College for Veterinary Public Health auch in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses engagiert. Greiners berufliche Laufbahn zeigt, dass er als interdisziplinärer Forscher einschlägige wissenschaftliche und administrative Kompetenzen erworben hat.

Greiner schloss das Studium der Veterinärmedizin an der Freien Universität (FU) Berlin ab und promovierte in einem medizinischen Laboratorium über den diagnostischen Nachweis von Mykobakterien. Nach seinem Master of Science in Statistik an der Hallam Sheffield University in Großbritannien habilitierte er im Fachbereich Tiermedizin an der FU Berlin in den Bereichen Epidemiologie und Biometrie. Von 1989 bis 2002 war Greiner Leiter des serologischen Labors des Instituts für Internationale Tiergesundheit und des Instituts für Parasitologie an der FU Berlin. Nach vier Jahren als Leiter des Internationalen Forschungszentrums für Veterinärepidemiologie (International EpiLab) am damaligen Dänischen Institut für Lebensmittel- und Veterinärforschung (DFVF) in Kopenhagen hat er seine Tätigkeit am BfR aufgenommen. Greiners Forschungsschwerpunkte sind die Validierung von Diagnosev erfahren sowie die methodische Entwicklungen bei der Risikobewertung und Expositionsschätzung.

Die Abteilung Wissenschaftliche Querschnittsaufgaben umfasst derzeit sechs Fachgruppen: Internationale Chemikalienprogramme, Vergiftungs- und Produktdokumentation, Epidemiologie, Biometrie und mathematische Modellierung, Expositionsschätzung und -standardisierung, Informationstechnik sowie die GLP-Bundesstelle und Qualitätsmanagement. Die Verknüpfung der unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkte innerhalb des BfR und die wissenschaftliche Beratung der Bundesbehörden stellen weitere herausfordernde Aufgaben dar. Greiner wird das BfR in einschlägigen nationalen und internationalen Gremien vertreten.

Als Professor für quantitative Risikobewertung und Expositionsmodellierung an der TiHo Hannover wird Greiner sowohl seinen Lehrverpflichtungen nachgehen als auch die wissenschaftliche Forschung ausbauen.

Diese erste gemeinsame Berufung des BfR und einer Hochschule zielt auf eine noch engere Verzahnung auf den Gebieten der Forschung und Nachwuchsförderung ab. Damit hat die gemeinsame Berufung von Greiner an das BfR und die TiHo Hannover Modellcharakter für den wissenschaftsbasierten Verbraucherschutz in Deutschland. (BfR)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte