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13.10.2010 | 03:11 | Meeresforschung 

EurOCEAN 2010: Europa gerüstet für die Herausforderungen der Meeresforschung

Ostende - Die Forschungstätigkeit ist für eine nachhaltige Nutzung der europäischen Meeresgewässer unverzichtbar.

Meeresforschung
Mehr als 300 Forscher und Entscheidungs­träger treffen gestern und heute in Ostende auf der Konferenz „EurOCEAN 2010: Große Herausforderungen für die Meeresforschung im nächsten Jahrzehnt“ zusammentreffen, um den Forschungs- und Politik­bedarf im kommenden Jahrzehnt zu beleuchten. Sie werden den aktuellen Sachstand präsentieren und untersuchen, was Europa für seine „blaue Zukunft“ noch benötigt. Die EU-Kommissarinnen Maria Damanaki (Maritime Angelegenheiten und Fischerei) und Máire Geoghegan-Quinn (Forschung, Innovation und Wissenschaft) werden an der Konferenz teilnehmen und das EU-Konzept der Meeresforschung als Motor für intelligentes Wachstum und Beschäftigung präsentieren.

„Eine Meerespolitik ohne eine leistungsfähige Meeresforschung zu entwickeln, ist wie das Bauen einer Sandburg bei hereinkommender Flut“, erklärt Kommissarin Damanaki. „Darum spielen Meeresforschung und insbesondere Meeresbeobachtung in unserer vor kurzem veröffentlichten Mitteilung „Meereskenntnisse 2020“ eine so wichtige Rolle. Mehr und immer bessere wissenschaftliche Informationen und Forschungsarbeiten sind für blaues Wachstum, für eine stärkere maritime Industrie und für bessere Finanzdienstleistungen unerlässlich.“

Kommissarin Geoghegan-Quinn veweist auf die große Bedeutung der Ozeane für die Gesundheit und das Wohlerbefinden des Menschen. „Die Ozeane sind für die Innovationsunion und zur Bewältigung einiger der wichtigsten globalen Herausforderungen unserer Zeit unerlässlich. Wir brauchen Meeresforschung und Innovation, um Wellenenergie und Offshore-Windenergie nutzbar zu machen und Katastrophen wie die Ölpest im Golf von Mexiko zu verhindern. Wir brauchen nachhaltige maritime Nahrungsressourcen, um die wachsende Bevölkerung zu ernähren. Wir müssen das Potenzial der marinen Biotechnologie als wichtige Waffe im Kampf gegen Krankheiten ausschöpfen. Unter diesen und vielen anderen Gesichtspunkten sind Wissenschaft und Meer mehr denn je untrennbar miteinander verknüpft.“

Heute wird Kommissarin Damanaki in ihrer Eröffnungsansprache auf die Bedeutung der Erhebung von Meeresdaten hinweisen, die anschließend leicht auffindbar, leicht zugänglich, und leicht zu verarbeiten sein müssen. Die Schlussansprache heute, 13. Oktober, wird von Kommissarin Geoghegan-Quinn gehalten, die die Bedeutung von Meereswissenschaft und -technologie hervorheben wird.

Seit 2007 wurden über das Siebte Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union rund 345 meeresbezogene Projekte im Wert von rund 733 Mio. EUR finanziert.

Die Initiative „Meereskenntnisse 2020“ ist die jüngste Antwort der Kommission auf Wünsche, die aus der Meeresforschung an sie herangetragen wurden. Die Kommission fordert, die Kosten für den betreffenden Sektor zu senken, für mehr Innovation zu sorgen und die Unsicherheiten in Bezug auf das künftige Verhalten der Ozeane zu verringern. Die Initiative stützt sich auf die Inspire-Richtlinie, das System für Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (Global Monitoring for Environ­ment and Security ‑ GMES) und das auf ausdrücklichen Wunsch der letzten EurOCEAN-Konferenz von 2007 errichtete Europäische Meeresbeobachtungs- und Datennetzwerk (European Marine Observation and Data Network ‑ EMODnet). Auf derselben Konferenz wurde auch die Ausarbeitung eines Europäischen Meeres­atlasses gefordert, die ebenfalls bereits weit fortgeschritten ist. Für die Zukunft würde die Kommission Forschungstätigkeiten in den Bereichen „Bioprospektion“ (d. h. Suche nach potenziell nützlichen biologischen Stoffen“), nichtenergetische Bodenschätze, erneuerbare Energie (insbesondere Gezeiten- und Wellenenergie) und sichere Technologien für Offshore-Gas- und -Ölbohrungen unter extremen klimatischen Verhältnissen begrüßen.

EurOCEAN 2010 wird vom belgischen Vorsitz der Europäischen Union in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und dem Marine Board der Europäischen Wissenschaftsstiftung organisiert. Behandelt werden Themen wie Klimawandel, Meeresbiotechnologie (Ernährungssicherheit, Umwelt und mensch­liche Gesundheit), Seeverkehr, Energie und Meeresraumplanung. Höhepunkt wird die Verabschiedung der „Erklärung von Ostende“ sein, in der auf die großen Heraus­forderungen, die die Meere und Ozeane für die Forschung bedeuten, und die Mög­lichkeiten zu ihrer Bewältigung eingegangen wird. (EU)
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