13.03.2007 | 12:14 | Genmais
Forscher: Gentechnisch veränderter Mais nicht generell unbedenklichBerlin - Französische Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben erstmals nachgewiesen, dass ein bereits zugelassenes Gentechnik-Produkt nicht als unbedenklich eingestuft werden kann. |
(c) proplanta In einem Tierversuch mit der Gen-Mais-Sorte MON863 gefütterte Ratten hätten Vergiftungssymptome und Schädigungen von Leber und Nieren aufgewiesen, sagte Gilles-Eric Séralini von der französischen Forschergruppe CRIIGEN am Dienstag in Berlin. Dies belege, dass diese Sorte nicht als sicher eingestuft werden könne und die bislang für die Marktzulassung notwendigen Tests nicht ausreichten.
Die Forscher um Séralini hatten eine Studie des Herstellers von MON863 erneut unter die Lupe genommen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte zuvor erfolgreich auf die Herausgabe der Tierversuchsdaten durch den Saatgutkonzern Monsanto geklagt. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation ist die mit einem eingebauten Insektengift ausgestattete Sorte MON863 seit Januar 2006 für den Import in die Europäische Union (EU) als Lebens- und Futtermittel zugelassen.
Greenpeace sieht es nach den neuen Untersuchungsergebnissen als erwiesen an, dass von gentechnisch verändertem Mais ein potenzielles Gesundheitsrisiko ausgeht. «Der Mais muss sofort vom Markt genommen werden», sagte Greenpeace-Gentechnik-Experte Christoph Then. Zumindest in Europa könne aber für die Verbraucher Entwarnung gegeben werden. Es werde hier sehr akribisch darauf geachtet, dass kein gentechnisch veränderter Mais in Lebensmittel gelange.
Das Unternehmen erklärte am Dienstag: «MON863 ist gründlich von Hunderten von unabhängigen Wissenschaftlern im Auftrag von Genehmigungsbehörden überall auf der Welt (unter anderem vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz in Berlin) geprüft worden.» Er sei in vielen Ländern als Lebensmittel zugelassen, darunter in den USA, Kanada, in der EU, Russland und in Mexiko. Geringfügige Schwankungen im Blutbild und Veränderungen an den Nieren von Ratten seien in Versuchen und auch bei der Verfütterung von konventionell angebautem Mais aufgetreten. (dpa)
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