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06.05.2008 | 14:42 | Agrarforschung 

Forscher untersuchen natürliche Resistenz gegen Feuerbrand bei Äpfeln

Wien/Braunschweig - Die Austrian Research Centers arbeiten mit der TU Wien, der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) und dem Julius Kühn-Institut in Deutschland/Dresden Pillnitz an der molekularen und biochemischen Identifizierung von natürlichen Resistenzmechanismen des Apfels gegen Feuerbrand. Damit soll die Züchtung neuer, resistenter Apfelsorten unterstützt werden.

Feuerbrand
(c) proplanta
Die Bedrohung der heimischen Apfelproduktion durch den Feuerbrand ist schon länger ein Thema in der Österreichischen Landwirtschaft. Bei dem Erreger des Feuerbrands, Erwinia amylovora, handelt es sich um ein hochinfektiöses Bakterium, das nicht nur Äpfel, sondern auch andere Kernobstarten wie Birne oder Quitte sowie verschiedene Ziergehölze befällt. Durch Blüteninfektion kommt es zu massiven Ertragseinbussen.

Triebinfektionen können sogar große Teile eines Baums zerstören. Die effektivste Methode, den Feuerbrand zu kontrollieren, besteht nach wie vor im Abschneiden befallener Triebe und dem Roden ganzer Bäume mit nachfolgendem Verbrennen der Pflanzenteile. Zur Bekämpfung des Feuerbrandes stehen außerdem Pflanzenschutzmittel und Pflanzenhilfsmittel zur Verfügung, deren Wirkungsgrad je nach verwendetem Präparat variiert. Das Antibiotikum Streptomycin ist derzeit das wirksamste Mittel und darf wegen möglicher Umweltgefährdungen nur nach Genehmigung ausnahmsweise unter strengsten Auflagen angewendet werden.

Das gemeinsame Forschungsprojekt der ARC mit der TU Wien (Prof. Stich) und der AGES, finanziert durch das Lebensministerium und die Bundesländer, versucht, die natürliche vorhandene Resistenz gegen Feuerbrand bei bestimmten Wildarten zu nutzen. Über biochemische und molekularbiologische Untersuchungen wird die erhöhte Krankheitsresistenz im Vergleich zu anfälligen Sorten des Kulturapfels charakterisiert. Eine Genregion, die für das veränderte Resistenzverhalten der Wildart verantwortlich ist, konnte bereits identifiziert werden.

Die involvierten Gene und mögliche weitere Faktoren der Resistenz ermöglichen die Entwicklung von molekularen Markern. Diese Marker werden für markergestützte Auswahl resistenter Sorten sowie zur Diagnostik des Resistenzpotentials existierender Apfelsorten im österreichischen Obstbau eingesetzt. Ziel ist es, das so erhaltene Wissen für die Züchtung neuer, wirtschaftlich interessanter und wenig krankheitsanfälliger Apfelsorten einzusetzen. (PD)
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