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25.11.2014 | 08:36 | Klimafolgenforschung 

Klimawandel erschwert Kampf gegen Armut

Potsdam - Vor den Folgen des Klimawandels für die ärmsten Bevölkerungsgruppen der Welt haben Forscher und Weltbank-Chef Jim Yong Kim eindringlich gewarnt.

Klimawandel
Ausgefallene Ernten hier, Überflutungen dort: Vor Wetterextremen sind die Menschen künftig an kaum einem Ort der Welt mehr gefeit, warnen Forscher. In einem neuen Bericht zeigen sie die Konsequenzen. (c) proplanta
Umweltfreundlicher öffentlicher Verkehr, saubere Energie sowie energiesparende Fabriken und Gebäude müssten gefördert werden, betonte Kim nach einer Mitteilung vom Montag.

Wie sich die Erderwärmung auf verschiedene Regionen auswirken könnte, haben Forscher des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einem Klimareport für die Weltbank zusammengefasst.

Die Folgen des Klimawandels werden nach Angaben des Instituts vor kaum einer Region der Welt haltmachen. Mittels Simulationen wurden verschiedene Szenarien untersucht: Selbst wenn die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad in diesem Jahrhundert begrenzt werden könne, dürften Klimafolgen weiter zunehmen, hieß es. Mit einem drastischen Anstieg der Folgen rechnen die PIK-Experten bei einer ungebremsten Erwärmung auf vier Grad noch in diesem Jahrhundert.

Außergewöhnliche heiße Sommer dürften vor allem Lateinamerika und der Karibik zu schaffen machen. «In den Anden Südamerikas schmelzen die Gletscher - das bringt auf Dauer den Wasserhaushalt dort durcheinander», sagte der Koordinator des Berichts am PIK, Christopher Reyer, der Deutschen Presse-Agentur. Damit steige das Risiko von Überschwemmungen saisonal, im Sommer könne das Wasser dennoch in einigen Orten knapp werden.

In der Karibik seien die natürlichen Riffe gefährdet, «mit möglicherweise drastischen Auswirkungen auf die Fischerei, den Tourismus und den Küstenschutz», sagte Reyer. Im westlichen Balkan rechnen die Forscher mit «Trockenstress» und Hitzeextremen im Sommer, was auch Folgen für Wasserkraftwerke haben könnte.

Mit mehr Dürreperioden ist auch im Mittleren Osten und Nordafrika zu rechnen, heißt es im Report. Dort seien noch immer große Teile der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig und von Regen abhängig.

Migration und Kampf um Ressourcen könnten das Risiko eines Konflikts bergen. Der Klimawandel mache es «schwieriger, Armut zu verringern, er betrifft die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen», sagte Kim. (dpa)
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