Aus den komplexen Erbinformationen könnten nun Rückschlüsse auf die Entstehung moderner
Maissorten gezogen werden, berichtet ein internationales Forscherteam im US-Fachjournal «Science» (Bd. 326, S. 1112). Zudem werde es leichter, neue Sorten zu züchten - etwa mit höherem Nährstoffgehalt, geringerem Düngerbedarf oder besser an veränderte Klimabedingungen angepasste.
Mais wird seit rund 10.000 Jahren vom Menschen angebaut. Ursprung des Getreides ist das mittelamerikanische Teosinte-Gras. Die Wissenschaftler um Richard Wilson von der Washington University in St. Louis (US-Staat Missouri) entzifferten das Genom der Maislinie B73. Das
Erbgut bestehe aus 2,3 Milliarden Basenpaaren und enthalte mehr als 32.000 Gene, schreiben die Forscher. Damit zählt der Mais (wissenschaftlich Zea mays) zu den «Erbgutriesen» im Pflanzenreich. Zum Vergleich: Der Mensch hat rund 3 Milliarden Basenpaare.
Bei der Kultivierung hätten möglicherweise Gene eine große Rolle gespielt, die die Pflanzen toleranter gegenüber höheren Metallkonzentrationen im Boden machten, schreiben Forscher um Alfredo Herrera-Estrella vom CINVESTAV-Institut in Irapuato (Mexiko) in einem Begleitartikel (S. 1078). Sie hatten das B73-Genom mit dem Erbgut einer sehr ursprünglichen Maisart mit dem mexikanischen Namen Palomero Toluqueño verglichen. (dpa)