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27.08.2009 | 22:45 | Klimaforschung 

Lachgas schädigt Ozonschicht am meisten

Washington - Lachgas ist nach einer Studie gegenwärtig die gefährlichste Substanz für die Ozonschicht.

Ozonloch
(c) NASA
A.R. Ravishankara und Kollegen von der US-Meeresforschungsbehörde NOAA rechneten aus, dass das Di-Stickoxid (N2O) die Ozonschicht im Moment stärker zerstört als jeder andere Stoff. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse im US-Fachjournal «Science» (online vorab).

Lachgas wird bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe und beim Einsatz von künstlichem Dünger freigesetzt. Zugleich entsteht es auf natürliche Weise, etwa wenn organische Materialien verfaulen. Die Ozonschicht filtert in mehr als zwölf Kilometern Höhe in der Stratosphäre weitgehend die schädliche kurzweilige UV-Strahlung der Sonne. Ein riesiges Ozonloch gibt es über der Antarktis.

Nach Auskunft der Wissenschaftler wird Lachgas zurzeit in solchen Mengen ausgestoßen, dass es im gesamten 21. Jahrhundert die größte Ozonschädliche Substanz sein könnte, falls nicht bald Schritte zur Eindämmung von N2O unternommen würden.

Lachgas hat in der Atmosphäre eine Lebensdauer von 150 Jahren. Die vom Menschen verursachten Emissionen erreichten jährlich etwa zehn Millionen Tonnen, bei den Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) betrug dieser Wert zu Spitzenzeiten etwa eine Million Tonnen, wie es in dem Bericht weiter hieß. In Deutschland werden seit 1994 keine FCKW mehr hergestellt, um die Ozonschicht zu schützen.

Lachgas schädige aber nicht nur die Ozonschicht, sondern trage als Treibhausgas auch zum Klimawandel bei, betonten die Wissenschaftler. Eine Begrenzung des Ausstoßes könne dazu beitragen, die Ozonschicht zu reparieren und den Klimawandel zu verlangsamen. Es gebe mehrere Möglichkeiten, die Emission von Lachgas zu reduzieren: So müssten Düngemittel effektiver eingesetzt werden. Zudem sollte verhindert werden, dass bei chemischen Prozessen Lachgas entstehe.

Die Forscher warnten davor, dass das Di-Stickoxid bei der Herstellung von Biosprit ein unbeabsichtigtes Nebenprodukt sein könnte. Das Gleiche gelte für die Düngung mit Eisen, womit der Ausstoß von Kohlendioxid vermindert werden solle. (dpa)
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