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10.11.2008 | 11:21 | Eiweißpflanzen 

Lupine statt Soja: konkurrenzfähiger durch Krankheitsresistenzen

Groß Lüsewitz/Braunschweig - Erst vor wenigen Jahren begannen die Züchtungsforscher des Julius Kühn-Instituts mit ihren Forschungen an der Blauen Süßlupine (Lupinus angustifolius).

Lupine
(c) proplanta
Doch die Ergebnisse der JKI-Wissenschaftler fanden kürzlich auf der 12. Internationalen Lupinenkonferenz in Fremantle, Australien, besondere Beachtung. Auf Vorschlag des Präsidenten der International Lupin Association (ILA), Dr. Erik von Baer, wurde die JKI-Wissenschaftlerin Brigitte Ruge-Wehling als Mitglied in die ILA aufgenommen. Das JKI entdeckte Resistenzquellen, die die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen die Anthraknose-Krankheit (Colletotrichum lupini) verbessern. Die Resistenz erwies sich in Labor- und Feldversuchen als deutlich wirksamer als die bisher weltweit einzige bekannte Resistenz in der australischen Sorte 'Tanjil'.
 
Zur Zukunft der Blauen Süßlupine in Europa meint Dr. Ruge-Wehling: "Die Blaue Süßlupine ist eine agrarökologisch interessante heimische Eiweißpflanze. Sie liefert ein Samenprotein, das für die Tierfütterung sehr gut geeignet ist. Aber auch für die menschliche Ernährung kommt Lupinenprotein als hochwertiger Ersatz für Soja- und Tiereiweiß in Frage.“ Zusammen mit Partnern aus der Züchtung und dem Lebensmittelsektor unternimmt das JKI Anstrengungen, der Blauen Süßlupine neue interessante Anwendungsmöglichkeiten zu erschließen. Der Part des JKI besteht darin, mit innovativen Ansätzen den Rückstand im Zuchtfortschritt, den die Blaue Süßlupine gegenüber den Hauptfruchtarten wie Weizen oder Kartoffeln mittlerweile hat, zu reduzieren. „Wenn uns das gelingt, kann die Blaue Süßlupine in künftigen Fruchtfolgen einen festen Platz haben", so Ruge-Wehling. 
 
Weltweit größter Produzent von Lupinen ist Australien mit einer Anbaufläche von 424.000 ha (davon 93 % Blaue Süßlupine) und einer Produktion von 530.000 t pro Jahr. Während der Konferenz, an der ca. 160 Teilnehmer aus 19 Ländern teilnahmen, konnten Kontakte geknüpft und vertieft werden, um gemeinsame Vorhaben zur Erforschung des Lupinengenoms und darin verborgener Merkmalsgene zu verfolgen oder die Qualitätsanalytik weiterzuent-wickeln. (JKI)
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