Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.01.2011 | 17:11 | Genom entschlüsselt 

Mit Beteiligung von TUM-Forschern: Genom der Walderdbeere entschlüsselt

München - Ein internationales Konsortium von 75 Forschergruppen hat jetzt erstmals das Genom der Walderdbeere sequenziert, wie in einer Onlineausgabe des angesehenen Journals „Nature Genetics“ zu lesen ist.

Walderdbeeren Genom
(c) proplanta
An diesem Erfolg, der neue Wege in der Pflanzenzüchtung eröffnen soll, war auch ein Team um Prof. Wilfried Schwab der TUM beteiligt.

Die Walderdbeere, Fragaria vesca, ist eine Modellpflanze für die besser bekannte Kulturerdbeere. Die beiden Arten sind sich genetisch ähnlich, doch die Walderdbeere hat ein wesentlich kleineres Genom und ist daher einfacher zu handhaben – und auch zu sequenzieren, was nun in Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus elf Ländern gelungen ist.

Das Erbgut der Walderdbeere wurde zunächst in sehr kurze Fragmente geteilt. Diese wurden separat vervielfältigt und sequenziert. Die Sequenzinformationen wurden anschließend am Computer wieder zum ganzen Genom zusammengesetzt. Darin suchten die Forscher nach Gensequenzen, die bestimmten Pflanzenproteinen und -eigenschaften zugrunde liegen.

Als einzige deutsche Gruppe unterstützte das Team von Prof. Wilfried Schwab vom Fachgebiet Biotechnologie der Naturstoffe der Technischen Universität München das Projekt. Die Forscher beschäftigen sich schon lange mit den Genen der Kulturerdbeere und ihren Funktionen. Sie verglichen die Gensequenzen von Wald- und Kulturerdbeere – beide Arten haben einen gemeinsamen Pflanzenvorfahren und daher zahlreiche übereinstimmende Gene. Sind sich diese sehr ähnlich, haben sie vermutlich auch die gleiche Funktion. Das Team um Prof. Schwab konnte damit den Walderdbeergenen, welche die ausländischen Kollegen gefunden hatten, Funktionen zuweisen.

Die Walderdbeere kann nun als Modellsystem für die Pflanzenfamilie der Rosaceen verwendet werden. Zu dieser gehören viele Obstarten wie Apfel, Birne, Pfirsich, Kirsche und Himbeere. So ist es nun möglich, im kleinen Genom der Walderdbeere die Funktion bestimmter Gene aufzuklären, die für gute Eigenschaften verantwortlich sind, zum Beispiel für Geschmack, Geruch oder Krankheitsresistenz. Findet man Verwandte dieser Gene in anderen Vertretern der Rosaceen-Familie, lässt sich ihr Einfluss durch Züchtung relativ einfach verstärken und dadurch die Qualität der Pflanze verbessern. (tum)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Erdbeersaison 2024 eröffnet - Anbau in 350 Betrieben in NRW

 Erdbeerernte startet in Hessen - moderne Technik rund um süße Früchte

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger