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12.03.2008 | 08:52 | Agrarforschung 

Mit Dampf schädliche Pilze bekämpfen

Wädenswil - Schädliche Pilze auf Gemüse-Samen führen im Bio-Anbau jedes Jahr zu grossen Ertragseinbussen. Die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW hat deshalb eine kostengünstige Bio-Methode entwickelt, um Gemüse-Samen sicher und effizient von schädlichen Pilzen zu befreien.

Mit Dampf schädliche Pilze bekämpfen
Von Pilzen befallener Nüsslisalat lässt sich nicht mehr verkaufen. Er würde innert kürzester Zeit im Kühlschrank der Konsumentinnen und Konsumenten verfaulen. Die Ursache dafür ist schon auf den Samen von Nüsslisalat zu finden: Dort haften schädliche Pilze. Besonders betroffen davon ist der Bio-Anbau, denn dort kennt man nur die Heisswasser-Behandlung, um Samen von schädlichen Pilzen zu befreien, chemische Verfahren sind nicht erlaubt. Die Heisswasser-Behandlung ist energieaufwändig, teuer und zudem riskant: Ist das Wasser nicht genügend heiss, überleben die Pilze, ist es ein wenig zu heiss, sterben auch die Samen ab. Sicher, effizient, biologisch.

Die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW hat deshalb eine neue, kostengünstige und sichere Methode entwickelt, um Samen von Nüsslisalat und anderem Gemüse von Pilzen zu befreien: Die Samen gelangen auf einem Förderband für rund neunzig Sekunden unter eine Dampf-Haube. Bei 65 Grad Celsius werden die schädlichen Pilze mit Dampf effizient bekämpft, der Samen bleibt keimfähig. Ob die Behandlung ein paar Sekunden kürzer oder länger dauert, die innovative Methode erzielt den gewünschten Effekt. In jedem Fall gelangt gesundes, pilzfreies Saatgut in den Bio-Anbau. Damit trägt ACW auch dazu bei, dass qualitativ hochwertiges Bio- Gemüse auf den Teller der Konsumentinnen und Konsumenten gelangt. (ACW)


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Gemüse-Samen auf dem Förderband: Neunzig Sekunden verbleiben sie unter der Dampf-Haube (schwarz) und werden mit 65 Grad heissem Dampf behandelt. (Foto: ACW)
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