Wie die Forschungseinrichtung am Freitag (24.6.) dazu mitteilte, steht vor allem Gelbrost im Fokus der Wissenschaftler. Angestrebt sei letztlich eine deutliche Reduzierung der Aufwandmenge an Pflanzenschutzmitteln, insbesondere vor dem Hintergrund, dass
Fungizide nach Herbiziden die am meisten eingesetzte Wirkstoffgruppe im Pflanzenbau darstellten.
Das Forscherteamin der Gruppe „FungiDetect“ setze dabei auf die Kopplung verschiedener sensorgestützter Ansätze. Sensoren an Trägerfahrzeugen und an Koptern erfassen laut ATB umfänglich Daten über den aktuellen Zustand des Pflanzenbestandes. Erstmals solle auch ein Sensor unterhalb des Blattdaches Informationen zum punktuellen Auftreten eines Pilzbefalls sammeln. Das habe den Grund, dass bei Getreide die älteren, unteren Blattetagen meist früher und stärker befallen seien als die jüngeren, oberen. Diesen Befall frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen, trage entscheidend dazu bei, eine rasche Ausbreitung der Pilzerkrankung auf die nächst höheren Blattetagen und in den weiteren Bestand zu verhindern.
Partner im Forschungsverbund sind neben dem koordinierenden ATB die Agri Con GmbH und die Toss Intelligente Messtechnik und Automatisierung GmbH. Gemeinsam würden sie in den kommenden drei Jahren eine praxistaugliche Lösung erarbeiten, die dem Landwirt bei einer eventuell notwendigen Fungizidspritzung Entscheidungsunterstützung biete. Das Projekt wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium im Rahmen der Initiative „Innovationen in der Agrartechnik zur Steigerung der Ressourceneffizienz (Big Data in der Landwirtschaft)“ mit rund 1,1 Mio. Euro gefördert.