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14.11.2017 | 09:49 | Fehler der Menschheit 
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Tausende Wissenschaftler sind sich einig: Umweltschutz zu schwach

Corvallis - Mehr als 15.000 Forscher aus über 180 Ländern haben eine eindringliche «Warnung an die Menschheit» unterzeichnet.

Umwelt schützen
Ein Weckruf für mehr Umweltschutz geht in der Wissenschaftsgemeinde viral: Etliche Tausend Forscher haben ihn unterschrieben. Es ist die zweite Warnung dieser Art - viel verbessert hat sich seit der ersten nicht. (c) proplanta
«Das ist eine überwältigende Resonanz, die wir nicht erwartet haben», sagt Ko-Autor Thomas Newsome von der University of Sydney. Die im Fachjournal «BioScience» veröffentlichte Aufforderung zu konsequenterem Umweltschutz ist der zweite gemeinsame Aufruf der Weltforschergemeinde nach einem ersten vor 25 Jahren. Die Experten ziehen eine ernüchternde Bilanz zum Zustand der Erde.

Im ersten Aufruf hatten 1.700 Wissenschaftler - darunter viele Nobelpreisträger - neun besonders drängende Problemfelder wie Klimawandel, Waldabholzung und Schwinden der Artenvielfalt beschrieben. Außer bei der Stabilisierung der Ozonschicht hätten die Menschen seither viel zu wenige Fortschritte gemacht, schreibt der Ökologe und Erstautor William Ripple von der Oregon State University. «Alarmierenderweise hat sich das meiste sogar verschlechtert.»

Das achtköpfige Autorenteam greift für seine Übersicht auf Daten von nationalen Behörden, Organisationen und Forschern zurück. Die wichtigsten Trends der vergangenen 25 Jahre: Das Bevölkerungswachstum hält an, vor allem in den armen Regionen der Welt.

Bis 2100, so schätzen Experten, werden auf der Erde zwischen 9,6 und 12,3 Milliarden Menschen leben. Darauf folgt das Problem Trinkwasserversorgung - seit 1992 ist die Menge des pro Kopf verfügbaren Trinkwassers um etwa ein Viertel gesunken.

Vor allem durch den Eintrag von Dünger und Erdöl hat die Zahl sauerstoffarmer Todeszonen in den Ozeanen um etwa 75 Prozent zugenommen. Die Bestände zahlreicher Fischarten sind bedroht, unter anderem auch durch Überfischung. Darüber hinaus sind zwischen 1990 und 2015 mehr als 120 Millionen Hektar Wald abgeholzt worden, ein Gebiet etwa so groß wie Südafrika.

Das Tempo der Rodungen hat sich teilweise verlangsamt, nach wie vor sind zumeist tropische Länder betroffen. Die abgeholzten Flächen werden für Landwirtschaft genutzt, obwohl Wälder als Kohlendioxid-Speicher, für den Wasserhaushalt und die Artenvielfalt wichtig sind. Um letztere steht es ebenfalls schlecht: Seit 1992 sank die Zahl der Säugetiere, Reptilien, Amphibien, Vögel und Fische um 29 Prozent.

Für den fortschreitenden Klimawandel ist unter anderem der wachsende Kohlendioxid-Ausstoß der Menschheit verantwortlich - weltweit stieg er um 62 Prozent. Das Jahresmittel der weltweiten Oberflächen-Temperaturen zeigt über die 25 Jahre ein Plus von 168 Prozent.

Vereinzelt gebe es auch Fortschritte, so Ripple. So werde inzwischen vielerorts auf Chemikalien verzichtet, die die Ozonschicht schädigen. Erneuerbare Energien seien im Aufwind. Und in Regionen, in denen in Bildung von Mädchen und Frauen investiert werde, sinke die Geburtenrate.

Für mehr Veränderungen brauche es eine breite Welle öffentlichen Drucks auf die Politik, sind die Autoren der Warnung überzeugt. Mögliche Maßnahmen seien eine Ausweitung der Schutzgebiete, mehr Einschränkungen für den Handel mit Wildtier-Produkten, Programme für Familienplanung und Bildung von Frauen sowie die Förderung einer stärker Pflanzen-basierten Ernährung, erneuerbarer Energien und nachhaltiger Technologie.
dpa
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Kommentare 
der Unbelehrbare schrieb am 17.11.2017 17:07 Uhrzustimmen(19) widersprechen(20)
Alles Dummschwätzer und Spücheklopfer. Wie währ es wenn die Herrschaften mal Lösungen für die Probleme hätten???
Die Energiewende in Deutschland ist kläglich gescheitert einfach weil es keine Speichermöglichkeit für Strom gibt. Ohne diese ist Erneuerbare Energie nutzlos weil trotzdem Konventionelle Kraftwerke laufen müssen.
Warum entwickeln die Herren Wissenschaftler keine Stromspeicher??? Ist das zu viel Arbeit oder reicht der grips nicht??? Wer wenn nicht sie sollte es sonst tun???
Auch die Verkehrwende wird kläglich scheitern wenn weiter nur auf E-Antriebe gesetzt wird auch hier werden sinnvolle Alternativen nicht weiter entwickelt.
Viele Probleme wurden erst von der Wissenschaft verursacht. Als beispiel zu nennen währe Biodiesel. In Südamerika wurden Millionen Hektar Regenwald für Ölpalmplantagen abgeholzt. Ist das etwa gut für die Umwelt??? In den Wüstengebieten der Erde könnten mit Sonnenenergie unmengen Wasserstoff erzeugt werden der sich auch Transportieren lässt. Erdöl wird ja auch um die ganze Welt gekart.
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