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04.10.2014 | 00:31 | Naturschutzmaßnahmen 

Artenreiche Wiesen Dank der Landwirtschaft

Mainz - „Wiesen und Weiden sind Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten, sind typisch für unsere Mittelgebirgslandschaft und attraktiv für den Tourismus. Doch nur mit einer naturnahen landwirtschaftlichen Nutzung können wir unsere bunten Wiesen erhalten.“

Artenreiche Wiese
(c) proplanta
Das betonte Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken bei der Preisverleihung des BUND-Wiesenwettbewerbs 2014. In Wiesbaum wurden 17 Preise an landwirtschaftliche Betriebe verliehen, die besonders arten- und blumenreiche Wiesen bewirtschaften.

Der Wettbewerb wird vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) ausgerichtet und findet zum dritten Mal statt. Beworben haben sich 30 Landwirte mit 42 Wiesen. Die schönsten wurden heute durch Ministerin Höfken ausgezeichnet. Die Stiftung für Natur und Umwelt des Landes Rheinland-Pfalz finanziert den Wettbewerb.

Kiebitz, Braunkehlchen oder Zauneidechse sind auf ein bewirtschaftetes Grünland angewiesen. In den vergangenen Jahren ist jedoch immer mehr Grünland zu Ackerland umgebrochen worden. „In Rheinland-Pfalz wurden zwischen 1971 und 2011, also in den letzten 40 Jahren etwa 20 Prozent der Grünlandflächen aufgegeben, umgenutzt oder umgebrochen“, sagte Höfken.

Hier bestehe dringend Handlungsbedarf, vor allem wenn man die wichtigen Funktionen bedenkt, die Grünland für Natur und Landschaft erfülle. Rheinland-Pfalz stelle sich der Verantwortung. So habe das Land die EU-Regelung zum Erhaltung von Dauergrünland umgesetzt. Landwirte, die Direktzahlungen von der EU beziehen, dürfen danach Dauergrünland nur nach vorheriger Genehmigung umbrechen. Auch die Greening-Regelungen und das neue Landesnaturschutzgesetz zielen auf einen stärkeren Schutz von Dauergrünland.

Vor allem aber setze das Ministerium auf Freiwilligkeit. Mit den Agrar- und Umweltprogrammen werden Landwirte darin unterstützt, bei ihrer Bewirtschaftung den Naturschutz zu berücksichtigen, die Artenvielfalt zu erhalten und die Kulturlandschaften zu pflegen. „Die gute Resonanz auf die Förderangebote ist ein Beleg dafür, dass viele Bauern und Winzer Interesse daran haben, konkrete Naturschutzmaßnahmen in ihren Betrieben umzusetzen“, erklärte Höfken.

Sie bedankte sich bei Familie Rodermann, auf deren Hof die Preisverleihung stattfand. Der Betrieb, der zu den Preisträgern gehört, ist auch ein „Partnerbetriebe Naturschutz“ des Landes Rheinland-Pfalz. Naturschutz gehöre hier fest zur betrieblichen Arbeit, stellte Höfken heraus. (PD)
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