Dies ist für den
Bauernverband sehr enttäuschend gewesen, da etwa 16 EU-Agrarminister sich für die von ihm geforderten Absatz belebenden Schritte ausgesprochen hatten, die unmittelbar Wirkung am Markt zeigen würden. „Weil weder EU-Agrarkommissarin Fischer Boel noch der schwedische Agrarratsvorsitzende Erlandsson bereit sind, diese Anliegen aufzugreifen, muss nun der EU-Kommissionspräsident Barroso dies zur Chefsache machen und rasch wirksame Maßnahmen für die Milchbauern auf den Weg bringen“, fordern Jürgen Ströbel, Stellvertretender Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, und Leonhard Welzmiller, Vorsitzender des Verbandes der Milcherzeuger Bayern e.V. anlässlich des bis heute laufenden informellen Treffens der europäischen Agrarminister im südschwedischen Växjö. Die Zeit dränge, auf europäischer Ebene für alle 27 EU-Mitgliedstaaten verbindliche Maßnahmen zu beschließen.
Die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise hätten mit zu den miserablen Milcherzeugerpreisen beigetragen, da die Nachfrage deutlich zurückging und zum Teil Exportmärkte weggebrochen sind. Der EU-Kommissionspräsident hat die EU-Mitgliedstaaten wiederholt zur Bekämpfung der
Wirtschaftskrise aufgefordert, um zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Wirtschaftskraft Milliarden in die Hand zu nehmen. „Bei der EU-Agrarpolitik und der europäischen Milchpolitik steht er als Kommissionschef in der Verantwortung, den Bauern zu helfen und Maßnahmen gegen die Agrarpreismisere zu ergreifen,“ erläutert Ströbel. „Es ist unverantwortlich, dass der EU-Kommissionspräsident Barroso hier weiterhin tatenlos zusieht, wenn sich die schwedische Ratspräsidentschaft und die Agrarkommissarin Fischer Boel den Anliegen von 16 EU-Staaten verweigern“, ergänzte Welzmiller. (bbv)