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27.02.2020 | 16:52 | Coronavirus 

Corona-Ansteckung durch Importwaren?

Berlin - Über importierte Lebensmittel und andere nach Deutschland eingeführte Produkte ist eine Ansteckung mit dem Coronavirus nach Angaben der Bundesregierung unwahrscheinlich.

Corona-Ansteckung
(c) proplanta
Das Bundeslandwirtschaftsministerium bezog sich am Donnerstag auf Erkenntnisse und Einschätzungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Ministerin Julia Klöckner (CDU) sagte, vor allem wegen der vergleichsweise geringen Stabilität der Viren in der Umwelt sei es unwahrscheinlich, dass importiere Waren wie Lebensmittel die Quelle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sein könnten.

Es gibt derzeit keine nachgewiesenen Fälle von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus über den Verzehr von Lebensmitteln oder durch Bedarfsgegenstände, teilte das Ministerium weiter mit. «Auch für andere Coronaviren sind keine Berichte über Infektionen durch Lebensmittel oder den Kontakt mit trockenen Oberflächen bekannt.» Dennoch sollten «die allgemeinen Regeln der Hygiene des Alltags» wie regelmäßiges Händewaschen und die Hygieneregeln bei der Zubereitung von Lebensmitteln beachtet werden. Da die Viren hitzeempfindlich seien, könne das Infektionsrisiko durch das Erhitzen von Lebensmitteln zusätzlich weiter verringert werden.

Stärkere Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln und Hygieneprodukten



Das Coronavirus hat zu einer verstärkten Nachfrage nach haltbaren Lebensmittel und Hygieneprodukten geführt. Das teilten Aldi-Süd und Lidl am Donnerstag auf Anfrage mit. «Wir sind darauf vorbereitet und erhöhen entsprechend unsere Lagerbestände», ergänzte Aldi-Süd. Auch Lidl hat den eigenen Angaben nach die Vorräte aufgestockt und arbeitet «intensiv» an der sicheren Warenversorgung.

Die Rewe Group hingegen, zu der auch die Penny-Märkte gehören, hat bisher keine auffällig starke Nachfrage verzeichnet.

Den Angaben des Handelsverbandes Deutschland nach kam es bislang trotzdem nicht zu Engpässen bei der Lieferung. Die Lieferstrukturen seien im Handel «effizient und gut vorbereitet, sodass die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet ist», ergänzte der Sprecher.

Coronavirus: Rotes Kreuz bereitet sich auf den Ernstfall vor



 Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Südwesten bereitet sich auf einen möglichen Ausbruch von Erkrankungen an dem Coronavirus vor. «Unsere Aufgabe ist es, uns rechtzeitig und frühzeitig auf alle Eventualitäten vorzubereiten», sagte Jürgen Wiesbeck, Einsatzleiter für alle Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Stuttgart.

«Das erwarten die Bürger von uns.» Seit einer Woche beraten im Einsatzstab Fachleute den Ernstfall. «Wir hoffen zugleich, dass es nicht so dramatisch wird.»

Überlegt wird, wie mit Menschen umgegangen wird, die aufgrund von Symptomen wie Fieber eine Ansteckung befürchten. «Es ist nicht sinnvoll, dass diese Bürger einfach das Haus verlassen und dabei womöglich andere infizieren», sagte Wiesbeck. Entweder müssten Ärzte zu den Betroffenen gebracht werden oder die Menschen würden zu vereinbarten Uhrzeiten an einer mobilen Stelle getestet, etwa in einem Fahrzeug. Die Logistik könne das DRK  übernehmen. Überdies macht die Hilfsorganisation mit landesweit 32 000 Aktiven sich Gedanken, wie Menschen, die wegen Kontakt mit Infizierten in häuslicher Absonderung leben, mit Lebensmitteln und Hygiene-Artikeln versorgt werden können.

Das DRK hält in Kirchheim/Teck auch ein Reservestation in einem DRK- Tagungshaus für eine mögliche, aber nicht erwartete Quarantäne vor. Es handelt sich um das Gebäude, das ursprünglich für die Aufnahme der 15 China-Rückkehrer gedacht war. Es erwies sich mit einer Kapazität von einem Dutzend Gästen aber als zu klein. Jetzt sind die negativ getesteten zehn Erwachsenen und fünf Kinder in einem Hoteltrakt in Kirchheim untergebracht und werden vom DRK betreut.
dpa
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