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12.02.2009 | 13:26 | Milchwirtschaft 

DRV: Längerfristig gute Perspektiven auf dem Milchmarkt

Wiesbaden - "Der Milchmarkt steht längerfristig betrachtet unter einem guten Stern. Die weltweite Nachfrage nach Milch und Milchprodukten steigt stärker als das Angebot."

Euter
(c) proplanta
"Diese Perspektive wird jedoch begleitet von deutlich schwankenden Preisen auf einem freien Weltmarkt. Um dauerhaft gute Auszahlungspreise zu erzielen, müssen wir mit unseren Produkten am Wachstum des Weltmarktes teilnehmen. Damit unsere Unternehmen auf den Wachstumsmärkten Fuß fassen können, brauchen wir eine professionelle Exportförderung", erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) beim ersten Jahreskongress für die Milchwirtschaft in Wiesbaden. „Nachdem das Bundesverfassungsgericht das Absatzfondsgesetz für nichtig erklärt hat, sind wir alle gefordert, neue Ideen und Perspektiven für die Marktberichterstattung und die Exportförderung auf privatwirtschaftlicher Basis zu entwickeln und umzusetzen“, so Nüssel weiter.

Angesichts des grundlegenden Wandels auf dem Milchmarkt und in der Molkereibranche unterstützt Nüssel die Entwicklungen hin zu einem freien Markt, auf dem für alle Wirtschaftspartner gleiche Bedingungen gelten müssen. „Die vorrangige Aufgabe des Staates besteht zukünftig darin, geeignete Rahmenbedingungen für das Marktgeschehen zu schaffen. Es müssen u. a. gleiche Wettbewerbsbedingungen in Europa und in der WTO gelten sowie staatliche Maßnahmen mit wettbewerbsverzerrendem Charakter bei gleichzeitigem Erhalt der bestehenden Marktordnungen als Sicherheitsnetze abgebaut werden“, erklärte Nüssel.

Für die steigenden Herausforderungen sieht der DRV-Präsident die Molkereigenossenschaften gerüstet und ist zuversichtlich, dass sie auch zukünftig den Erfordernissen des Marktes gerecht werden. „Sie werden die Chancen des Marktes nutzen und ihren gesetzlichen Auftrag, die Mitglieder zu fördern, bestmöglich erfüllen“, so Nüssel.

Der DRV-Präsident betonte, dass die genossenschaftlichen Molkereiunternehmen nur gemeinsam mit den Erzeugern die erhöhte Marktverantwortung erfolgreich wahrnehmen können. „Wir brauchen Unternehmen, die aufgrund ihrer Struktur und der Fähigkeiten ihrer Betriebsleiter sowie Vorstände in der Lage sind, die Chancen zu nutzen und die Risiken zu minimieren“. Als positive Beispiele für den Wandel nannte Nüssel den Kooperationsvertrag zwischen den genossenschaftlichen Molkereien Bayreuth und Bayernland, das Fusionsvorhaben Goldsteig und Allgäuland sowie die zukünftig gemeinsame Vermarktung durch Humana und Nordmilch. (drv)
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