Der
Ökolandbau verursache im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft weniger Emissionen und spare Energie ein, da er gänzlich auf den Einsatz von mineralischem
Stickstoffdünger verzichte, erklärte
Plagge am Dienstag (26.7.) zum Auftakt der
BioFach in Nürnberg.
In der konventionellen Agrarwirtschaft werde ein sehr großer Teil des gesamten Energiebedarfs für die Herstellung von mineralischem Stickstoffdünger benötigt. Die Ammoniaksynthese als Ausgangsprozess zur Düngemittelherstellung verschlinge 1 % bis 3 % des weltweiten Energiebedarfs, und 80 % davon gingen in die Herstellung der Düngemittel. Anders sehe es auf den Biobetrieben aus, hob Plagge hervor.
Dort würden Leguminosen wie Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen oder Soja angebaut. Diese Hülsenfrüchtler könnten Stickstoff klimafreundlich aus der
Luft binden und die Böden mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Dabei produzierten diese Pflanzen Nahrungs- sowie Futtermittel und erhöhten den Humusgehalt im Boden, der dadurch mehr klimaschädliches
CO2 aufnehme und aktiv positiv fürs Klima wirke.
Der Bioland-Präsident kritisierte, dass bei der Berechnung des Energiebedarfs von landwirtschaftlichen Betrieben häufig nur die Werte einberechnet würden, die vor Ort auf dem
Betrieb anfielen. „Das ist trügerisch und bildet nur einen Teil der Wahrheit ab. Zu ihr gehört, dass die ökologische Landwirtschaft unter Einbezug der vorgelagerten
Betriebsmittel und Versorgungsketten erhebliche Vorteile bei der Energie- und
Klimabilanz aufweist“, so Plagge. Dem stehe der Import von hohen Mengen an Dünge- und Futtermitteln - zum Teil aus Übersee gegenüber, und dieser sei schlecht für das Klima und erhöhe die Abhängigkeiten.
Und es gebe weitere Bereiche, in denen der Ökolandbau weniger Energie benötige als die konventionelle Landwirtschaft. Biobetriebe wirtschafteten in regionalen Kreisläufen mit kürzeren Wertschöpfungsketten, und bei vielen Produktionsmitteln gebe es geregelte Vorgaben zur Herkunft. Bei
Bioland laufe auch die Vermarktung der Produkte überwiegend in Deutschland. Dadurch entfielen auch hier weite, energieaufwändige Transportwege.