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22.02.2023 | 16:18 | Biodieselexport 

Außenhandel mit Biodiesel auf Rekordniveau gestiegen

Berlin - Im Jahr 2022 lieferte Deutschland rund 2,3 Mio. t Biodiesel ins Ausland und damit so viel wie noch nie. Gleiches gilt für die Importe, die einen Umfang von 1,4 Mio. t erreichten.

Biodieselexport
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UFOP: THG-Quotenpolitik Treiber für Ein- und Ausfuhren von Biokraftstoffen. (c) UFOP
Wichtigster Handelspartner, in beide Richtungen, bleiben die Niederlande. Die Niederlande bleiben mit Abstand wichtigster deutscher Handelspartner für Biodiesel. Sie legten 2022 sogar noch an Bedeutung zu und nahmen mit 1,16 Mio. t rund 21 % mehr Biodiesel ab als im Jahr 2021. Der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2020 wurde sogar um 124.000 t übertroffen. Die Niederlande sind mit dem Standort Rotterdam in Europa die wichtigste Drehscheibe für den internationalen Biokraftstoffhandel.

Auch der Handel nach Belgien und Polen hat zugenommen. Belgien, immerhin auf Platz 2 der Empfangsländer, bezog 2022 rund 635.900 t Biodiesel aus der Bundesrepublik und somit 61 % mehr als im Jahr zuvor. Mit 287.200 t fielen die Lieferungen in die Vereinigten Staaten doppelt so hoch aus wie 2021. Insgesamt erreichten die deutschen Biodieselexporte mit 2,34 Mio. t ein neues Rekordniveau bei einer Produktionsmenge von hierzulande ca. 3,2 Mio. t.

Nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) wurde Biodiesel im Jahr 2022 in einem Volumen von 1,36 Mio. t nach Deutschland eingeführt, 31 % mehr als 2021. Die größten Mengen kamen aus den Niederlanden, Belgien, Malaysia und Österreich. Besonders auffällig ist das Plus der Importe aus Österreich. Mit rund 82.000 t wurde gut anderthalbmal mehr Biodiesel in den deutschen Markt geliefert als im Vorjahr. Aus Malaysia kamen rund 84 % mehr. Mit einem Minus von 45 % sind die Importe aus Frankreich demgegenüber nahezu eingebrochen.

Die deutsche THG-Quotenpolitik ist nach Einschätzung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) der maßgebliche Treiber für diesen intensiven Warenverkehr. Der Evaluations- und Erfahrungsbericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bestätigte diesen ressourcenpolitisch erwünschten Effekt mit den Rohstoffzahlen der auf die Minderungsverpflichtung angerechneten Biokraftstoffmengen.

Die UFOP bedauert mit Blick auf die von Bundesumweltministerin Lemke wiederholt angestoßene Initiative zur Abschaffung von Biokraftstoffen aus Anbaubiomasse, dass dieser „Effekt“ der THG-Quotenregelung nicht anerkannt werde. Zudem werde nicht berücksichtigt, dass für die Erfüllung der Winterspezifikation praktisch nur Rapsölmethylester (RME) und damit der Rohstoff aus europäischem Anbau aus Qualitätsgründen in Frage komme, betont die Förderunion.
UFOP
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