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21.01.2012 | 15:49 | Energiewende 

Göttingen heizt ökologisch mit Biogas

Hannover - Eine neue Biogasanlage hat am Wartbergkreisel südwestlich von Rosdorf bei Göttingen den Betrieb aufgenommen, berichtet der Landvolk-Pressedienst.

Biogasanlage
Biogasanlage (c) proplanta
Bauherren und jetzige Betreiber sind 50 Landwirte aus der Region, das Landvolk Göttingen und der Maschinenring Göttingen. Sie haben das Investitionsvolumen in Höhe von rund 7,5 Mio. Euro gestemmt und die Idee innerhalb von acht Monaten ungesetzt.

In der Anlage wird das Gärgas entschwefelt und mit einem Druck von einem Bar zum größten Teil in die Heizzentrale der Göttinger Stadtwerke geleitet. Dazu verlegten die Stadtwerke Göttingen eine acht Kilometer lange Gasleitung, die das Gas von der Anlage nach Göttingen transportiert.

Zusätzlich investierte das Versorgungsunternehmen in den Bau von drei Heizblockkraftwerken. Mit einem Teil des Gases werden das Freibad und einige Gewerbebetriebe in Rosdorf beheizt. Erste Gespräche über den Bau der Anlage hatte es bereits vor drei Jahren gegeben, allerdings wäre auf Grund des hohen Weizenpreises 2007/08 der Maisanbau für die Landwirte in der Region unökonomisch gewesen.

Als ein überregionaler Biogasanlagenbetreiber Interesse an der Errichtung einer Anlage zeigte, wurden auch die Landwirte in der Region wieder aktiv und konnten sich unter Federführung des Maschinenringes Göttingen, die zu 25 Prozent an der Anlage beteiligt sind, mit ihrem Konzept durchsetzen. Jan Hampe, Geschäftsführer des Maschinenringes, ist heute Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Biogas Göttingen GmbH & Co. KG und sehr zufrieden mit der Umsetzung des straffen Zeitplans.

Das Landvolk Göttingen, das zehn Prozent der Anteile hält, unterstützte den Anlagenbau ebenfalls. Geschäftsführer Achim Hübner freut sich über die Akzeptanz für die Biogasanlage in der Bevölkerung. Er sieht die aktive, transparente und breit gefächerte Öffentlichkeitsarbeit dafür als Grundstein. Die Diskussionslage seir stets ruhig und entspannt gewesen, alle Entscheidungen seien von den zuständigen Gremien einstimmig getroffen worden.

Jährlich werden durch die Verbrennung des Biogases 25 Millionen Kilowattstunden Wärme und Strom für 5.000 Wohnungen produziert. Dies ermöglicht eine Einsparung von 10.000 Tonnen Treibhausgas, die bei der alternativen Verbrennung von Heizöl entstehen würden. Somit beheizen die Stadtwerke etwa 25 Prozent der von ihnen mit Nahwärme versorgten Gebäude zukünftig ökologisch. (lpd)
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