Ertragsmodell für Grünland erreicht Praxisreife

Durchgeführt wurde das Forschungsprojekt von der Gruppe Grünland und Futterbau der Universität Kiel unter Leitung von Prof. Friedhelm Taube, gefördert von der Vereinigten Hagelversicherung. GrasProg basiert nach Angaben der Hagelversicherung auf dem Ertragsmodell FOPROQ, das ebenfalls an der Uni Kiel entwickelt wurde.

Mit FOPPOQ hätten die Landesämter und der Deutsche Wetterdienst (DWD) bereits seit etlichen Jahren für Nordwestdeutschland den optimalen Zeitpunkt für den Grünlandschnitt prognostiziert. Allerdings sei das Modell regional eingeschränkt und nur für den ersten und zweiten Schnitt genutzt worden. Ziel der Weiterentwicklung war es laut Hagelversicherung, das Modell für Intensivgrünlandstandorte zu kalibrieren, Optimierungspotentiale aufzuzeigen und die Anwendungsoberfläche neu zu gestalten.

Das nun weiterentwickelte System GrasProg modelliere den Ertrag deutschlandweit und für sämtliche Schnittzeitpunkte, vor allem in Abhängigkeit von lokalen Niederschlägen für die gesamte Vegetationsperiode exakt. Die Modellierungsarbeiten seien inzwischen abgeschlossen, und mit zwei wissenschaftlichen Publikationen sei die Güte der Prognosen überzeugend dokumentiert und hinlänglich auf Praxistauglichkeit getestet worden.

Die ersten Zwischenergebnisse seien jüngst in Gießen vorgestellt und mit einer Gruppe von Praktikern diskutiert worden, so das Versicherungsunternehmen. Die durchweg konstruktiv-positiven Beiträge der Betriebe unterstrichen den grundsätzlichen Ansatz der Ertragserfassung auf dem Grünland und die Quantifizierung von Trockenstresseffekten mit GrasProg. Entsprechend will die Hagelversicherung die Untersuchungen weiter fortführen, um die Anwendung von GrasProg in der Fläche weiterzuentwickeln.