Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes wird der Ertrag im Landesmittel und über alle Getreidearten (ohne Körnermais) auf 61 Dezitonnen je Hektar (dt/ha; 1dt = 0,1 Tonnen) gegenüber 61,5 dt/ha im Sechsjahresmittel 2001/2006 und 64,6 dt/ha im Erntejahr 2006 veranschlagt. Infolge der ausgeprägten Trockenperiode im April liefen die Frühjahrssaaten nur zögerlich auf. Die anschließende Nässephase im Mai hatte mancherorts Zwiewuchs zur Folge, der jetzt wegen unterschiedlicher Abreife der Getreidebestände die Ernte erschwert. Einschränkend ist schließlich anzumerken, dass diese erste
Ernteschätzung unter der Prämisse erfolgte, dass bis zum Einbringen der Ernte einigermaßen normale Witterungsverhältnisse vorherrschen. Aufschluss über die tatsächliche
Getreideernte werden daher erst die effektiven Probeschnitt- und Volldruschergebnisse der »Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung« Ende August liefern.
Legt man die vorläufigen Ergebnisse zum
Getreideanbau aus der diesjährigen
Bodennutzungshaupterhebung zugrunde, so kann mit einer Getreideernte (ohne Körnermais) von voraussichtlich 29 Millionen dt (entspricht 2,9 Millionen Tonnen) gerechnet werden. Das Vorjahresergebnis fiel mit insgesamt 30,6 Millionen dt Getreide höher aus. Die langjährige Durchschnittsernte 2001/2006 betrug 29,8 Millionen dt.
Hinter den aktuellen Erntezahlen verbergen sich im Vorjahresvergleich Anbauausdehnungen bei
Wintergerste (105 700 ha; +5,2 Prozent), Sommergerste (84 400 ha; +1,9 Prozent) und Triticale, einer Kreuzung aus Winterweizen und Roggen (19 600 ha; +7,1 Prozent) sowie Hafer (29 000 ha; -5,8 Prozent) befindet sich weiter auf dem Rückzug. Die ertragsstärkste Getreideart Winterweizen (208 900 ha) konnte ihre Stellung dagegen behaupten. Von der voraussichtlichen Gesamtgetreideernte des Jahres 2007 entfielen nach jetzigem Stand etwa 15,9 Millionen dt auf die Brotgetreidearten Weizen und Roggen (2001/2006: 15,8 Millionen dt) und 13,1 Millionen dt auf die Futter- und Industriegetreidearten Gerste, Hafer und Triticale (2001/2006: 14,0 Millionen dt).
Bei
Winterraps, der mit Abstand wichtigsten Ölfrucht im Land, liegen die Ertragserwartungen bei 35 dt/ha. Nach den ersten Ergebnissen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung sind im Landesmittel aber Erträge bis zu 40 dt/ha bei allerdings etwas niedrigeren Ölgehalten als 2006 möglich. Im Vorjahr wurde ein Ertrag von 39,5 dt/ha bei einem Ölgehalt von 41,8 Prozent realisiert.
Probleme zeichnen sich derzeit bei der Raufutterversorgung ab. Die Heuernte musste wegen der unbeständigen Witterung gebietsweise immer wieder unterbrochen oder verschoben werden. Mit jedem Tag Verspätung verschlechtert sich die Qualität des Aufwuchses. Der Rohfasergehalt nimmt zu, die Verdaulichkeit ab. (PM)