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23.01.2015 | 04:21 | Vogelgrippe-Virus 
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Stallpflicht für Geflügel in Anklam verordnet

Anklam/Schwerin - Bei den Untersuchungen im Vogelgrippe-Fall von Anklam ist das hochansteckende Virus H5N8 bei fünf weiteren Hühnern entdeckt worden.

Vogelgrippe Sperrbezirk
Im Anklamer Stadtpark haben mehrere Hühner den Geflügelpest-Erreger in sich getragen. Bei den Untersuchungen wurde das Virus bisher außer bei dem verendeten Vogel bei fünf weiteren Hühnern festgestellt. (c) proplanta
Die Hühner gehörten zu den 50 Vögeln, die am Mittwoch getötet wurden, teilte das Agrarministerium in Schwerin am Donnerstag mit. Zuvor war bei einem toten Huhn in dem Gehege im Stadtpark der Geflügelpest-Erreger nachgewiesen worden. Die Untersuchungen durch das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei sind noch nicht abgeschlossen.

Zur Vorbeugung der weiteren Ausbreitung der Seuche wurden ein Drei-Kilometer-Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet im Umkreis von zehn Kilometern rund um das betroffene Tiergehege eingerichtet.

Mitarbeiter des Veterinäramts begannen am Donnerstag, das Geflügel im Sperrbezirk zu untersuchen. «Wir haben fünf Trupps und für die Transporte der Tupfer-Proben Hilfe vom Land», sagte Kreistierarzt Holger Vogel. Von den Ergebnissen hänge ab, ob es weitere Tötungen geben soll.

Die Ursache für die Infektion sieht das Kreisveterinäramt bei Wildenten. «Die betroffenen Hühner im Gehege hatten fast ständig Wildenten in ihrem Umfeld», sagte Vogel. Die Infektion könne über den Kot der Wildenten erfolgt sein, die damit Wasser oder Futter der Hühner verschmutzt haben könnten.

Nach dem Vogelgrippe-Fall müssen mehr als 900 kleine Tierhalter im Radius von zehn Kilometern etwa 51.000 Tiere in den Ställen lassen. Auch landesweit gilt laut Schweriner Agrarministerium weiter die Stallpflicht in Risikogebieten mit vielen Zugvögeln. (dpa/mv)
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Kommentare 
EPetras schrieb am 25.01.2015 16:37 Uhrzustimmen(93) widersprechen(102)
Es gibt keinen Beweis für die Wildvogelhypothese, denn wenn man Angst vor einer Übertragung durch Wildenten hätte, deren "Kot überall herum" lag, hätte man diesen Kot ja auch mal auf Viren untersuchen können. Vielleicht erfolgte das auch, wie ja jetzt auch unglaublich viele Enten untersucht werden. Die Tatsache aber, dass man trotz tausender untersuchter Proben europaweit nur 4-6 Einzelfälle bei Wildvögeln fand - jeweils nach infektionen in großen Stallanlagen - deutet eher darauf hin, dass es sich eben um Einzelfälle handelt, die sich wahrscheinlich irgendwo am ausgebrachten Kot, der von den Feldern durch Regen auch schon mal in Gewässern landet, gehandelt wird und per LKW- weite Strecken zurücklegt, oder sonstwie entsorgten Abfällen ansteckten. Die Tatsache, dass das Virus H5N8 zuvor ausschließlich in Großstallungen auftrat - mindestens 10 europaweit, zeigt deutlich, dass die Ursache im globalen Handel und den seuchenfördernden Lebensbedingungen (enge Aufstallung, große Herden, dadurch schneller Wirtswechsel von Erregern) zu suchen ist. Hier sollte man endlich ansetzen! Ja, ich weiß, dass dies einige Menschen vor den Kopf stößt. Will man abre das Problem wirklich lösen, wird man nicht umhinkönnen, endlich auch die Geflügelindustrie in den Blick zu nehmen. Bei Wildvögeln fand man auch in der Vergangenheit vor allem niedrig pathogene, also harmlose Viren, ähnlich unserem Schnupfen - und selbst diese nur selten. Freilandtiere haben damit auch kaum ein Problem und von den hoch pathogenen Viren (also H5N8) sind sie weniger betroffen als große Ställe. Warum also Stallpflicht? Diese ist unverhältnismäßig, quält die Tiere, die sich dann picken und verletzen, schädigt die Halter, die teure Ställe bauen müssen und bringt gar nichts, denn im Stall werden die Tiere ja erst recht krank!
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