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14.12.2015 | 06:59

Rückblick auf Unwetterschäden 2015

Sturmschäden 2015
(c) proplanta

August 2015



Anhaltende Trockenheit führte zu Niedrigwasser, mit Einschränkungen der Binnenschifffahrt u. a. am Rhein, an der Weser und der Elbe. Am Hochrhein mussten wegen Niedrigwasser die Turbinen des Rheinkraftwerks Albbruck Dogern AG abgestellt werden. Durch die anhaltende Trockenheit kam es zu einzelnen Waldbränden, z. B. bei Neunkirchen in Franken. Auf der Autobahn bei Dresden traten am 3. Hitzeschäden auf.

Hitze bedingte Straßendeformationen traten auch am 7. bei Renningen (LK Böblingen) bzw. zur Monatsmitte auf der A114 nahe Berlin, der A9 bei Leipzig und auf der A5 bei Heidelberg auf. Hitzeschäden verzeichnete auch die Deutsche Bahn, Gleisverformungen nahe Frankfurt/Main bzw. in Franken auf der Bahnstrecke zwischen Bad Windsheim und Steinach beeinträchtigten den Bahnverkehr. In der Altmühl kam es durch die Hitze zu einem Fischsterben. Im August sorgten auch Gewitter für Schäden. So kam es am 4. am Timmendorfer Strand (Ostsee) zu Überschwemmungen.

In Schorndorf (BW) knickten Gewitterböen am 6. Bäume um. Am 8. tobte in Plettenberg (Sauerland/NRW) ein Gewitter und verursachte Schäden. Gewitter sorgten auch am 9. in Bayern, Baden-Württemberg, in NRW, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern für Schäden, so Überflutungen im Kreis Regensburg, auf der A4 nahe Bad Hersfeld, bei Wettenberg (Gießen), auf der B3 zwischen Marburg und Gießen, auf der A2 zwischen Beckum und Oelde (NRW), in Melle (Kr. Osnabrück).

Am 14. führten Unwetter in Thüringen, Sachsen, Baden Württemberg und Bayern zu Überflutungen und umstürzenden Bäumen – zahlreiche Blitzschläge verursachten Brände. Ein Feuerwehrmann ertrank in Rustenfelde.

Starkregen führte auf der A4 bei Zwickau zu einem Verkehrsunfall mit einem Toten. Am 15. trafen die Unwetter Dresden, in der Sächsischen Schweiz wurden drei Wanderer durch Blitzschlag verletzt. Das BUGAGelände bei Rathenow (Havelland) wurde verwüstet.

Auch in NRW und Mecklenburg-Vorpommern richteten Unwetter Schäden an. Am 16. wurden in Bräundorf (Sachsen) während eines Fußballspieles 22 Personen durch Blitzschlag verletzt. In Oberhausen (NRW) kam es durch Starkniederschlag zu heftigen Überschwemmungen. Am 17. mussten Flüchtlinge eine Turnhalle in Groß Schneen (LK Göttingen) verlassen, in Friedland wurden zwei Zelte der Erstaufnahmeeinrichtung beschädigt. Auf der A38 (Südharzautobahn) kam es nahe des Heidkopftunnels zu einem Erdrutsch. Am 20. kam es in Zwickau durch ein Unwetter zu Überschwemmungen.

Am 24. stürzten bei Bunde und in Emden sowie in Westmecklenburg bei Gewittern zahlreiche Bäume um. Am 30. und 31. setzten bei schweren Gewittern im Nordwesten Blitzschläge mehrere Wohnhäuser in Brand. Zahlreiche umgestürzte Bäume blockierten die A30 bei Melle. so dass die Autobahn zeitweise gesperrt wurde. Starkniederschlag sorgte für Überschwemmungen - in Georgsmarienhütte (NS) beispielsweise liefen 70 Keller voll nachdem die Düte über die Ufer getreten war, örtlich wie am Niederrhein sorgte auch Hagel für Schäden.

Hagel fiel am 8. auf der Zugspitze; am 9. im Bereich der Schwäbischen Alb; am 10. in Würzburg, in Wölfersheim, Bergheim und Gedern (3 cm Korngröße); am 13. in Niedermoos bei Grebenhain (HE); am 14. in Oberhausen (1.5 cm), in Goseck, in Kaufbeuren (bis 2 cm), auf dem Fichtelberg (1,2 cm), auf dem Hohenpeißenberg (1,5 cm) und in Fürstenfeldbruck; am 15. in Altentreptow, Priepert sowie Dresden (2 cm); am 16. in Wesenberg (Mecklenburgische Seenplatte, 2-3 cm); am 19. am Hochgrat im Allgäu (tennisballgroß); am 20. in Zwickau, am 24. am Flughafen München (3 cm), am 30. im brandenburgischen Beu-Premslin (2 cm), in Emmerich am Niederrhein (8 cm) und in Haddorf (Münster- land); am 31. in Cuxhaven und Sankt Peter-Ording.

Tornados gesichtet wurden in Ahausen bei Bremen, mit Schäden an den Dächern von zwei Bauernhöfen. Bei Norderschweiburg wurde auf dem Jadebusen eine Wasserhose beobachtet.

September 2015



Heftige Gewitterböen führten am Morgen des 1. des Monats in den Berliner Stadteilen Rangsdorf und Müggelheim zu umstürzenden Bäumen.

In Cottbus wurden durch Windböen Teile eines Wohnblockdachs fortgeweht – umstürzende Bäume verursachten Stromausfälle. In Ostsachsen führten Starkniederschläge zu Überflutungen. In Croswitz wurde dadurch nachmittags der Autoverkehr behindert und aus Burkau wurden vollgelaufene Keller und überflutete Gärten gemeldet.

Auch in der Region Meißen kam es zu Überflutungen. In Weinböhla mussten die Insassen eines Autos bei einer Unterführung aus den Fluten gerettet werden. Der Bahnverkehr wurde durch umgestürzte Bäume behindert. Im Bereich Klipphausen verursachte Starkniederschlag etliche Schlammlawinen – vor dem Feuerwehrhaus in nahegelegenen Burkhardswalde lag eine 10 cm hohe Schlammschicht.

Am 3. kam es bei dichtem Nebel auf der B58 bei Haltern (NRW) an einer Kreuzung zu einem Frontalzusammenstoß bei dem beide Fahrer schwer verletzt wurden. Am 6. führte ein Starkniederschlag zu Überschwemmungen und überflutete Keller in Nürnberg. Im Kreis Sömmerda (TH) fuhr am 13. im dichten Nebel eine PKW-Fahrerin gegen einen auf die Straße einbiegenden Traktor und erlitt dabei schwere Verletzungen.

Ebenfalls bei Nebel kam auf der B423 im Kreis Blieskastel (Saarland) ein PKW von der Fahrbahn ab und fuhr gegen die Leitplanke – der Fahrer musste ins Krankenhaus gebracht werden. Nach einer Kollision mit einem LKW am 27. im Nebel auf der B33 bei Gengenbach (BW) verstarb ein PKW- Fahrer noch am Unfallort.

Hagel wurde im September in folgenden Regionen beobachtet: am 1. zwischen Meißen und Weinböhla: Trauben und Obst wurden durch den Hagelschlag geschädigt, Teilweise bildeten sich dicke Hagelschollen, welche auch Kanäle verstopften; am 3., 5. und 6. Hagel in St. Peter Ording; am 10. nachmittags in Berlin Steglitz (Korndurchmesser bis 4 cm) und Berlin-Dahlem; am 14. abends in Münchberg in Oberfranken; am 15. nachmittags in Oldenburg (bis zu 3 cm) und in Rostock-Warnemünde; am 20. in Arkona.

Tornado: Am 6. wurde vormittags bei Langenargen am Bodensee eine Wasserhose beobachtet. Eine weitere Wasserhose gab es am 10. nachmittags bei Büsum (SH). Am 11. wirbelte bei Neugersdorf (Kr. Görlitz) ein kleinerer Tornado Staub auf und beschädigte Gartenmöbel, Bäume sowie Dächer. Am Nachmittag des 15. verursachte ein Tornado im Raum Oldenburg zahlreiche Schäden. So wurden in einem 8 km langen und 50-100 m breiten Streifen zahlreiche Bäume und Laternenmasten umgeknickt, etliche Dächer abgedeckt und PKWs beschädigt.
DWD
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