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14.12.2015 | 06:59

Rückblick auf Unwetterschäden 2015

Sturmschäden 2015
(c) proplanta

Februar 2015



Zu Monatsbeginn führte Schneebruch in der Region Coburg (Oberfranken), im angrenzenden Thüringen sowie im Bereich von St. Wendel im Saarland zu Straßensperrungen und Stromausfällen. Am 6. sorgten Orkanböen in Süddeutschland für starke Schneeverwehungen – zahlreiche Straßen in den Höhenlagen mussten gesperrt werden.

Nahe Biberach an der Riß (BW) geriet ein 36-jähriger wegen einer Schneewehe in den Gegenverkehr und verursachte einen Unfall mit fünf Schwerverletzten. Auf der A8 am Fuße des Teisenbergs (Kreis Traunstein) kam ein Fahrzeugtransporter ins Schleudern und kippte um – zahlreiche Neuwagen landeten auf einer Wiese im Schnee. Die A8 wurde zeitweise gesperrt.

Leichter Regen auf gefrorenem Boden führte am 7. auf der A23 im Kreis Pinneberg zu etlichen Glätteunfällen. Am Hauptbahnhof Frankfurt/Main erfror ein Obdachloser. Graupelschauer führten am 8. auf der A9 zu einer Unfallserie nahe Allersberg (Mittelfranken) mit 40 Autos. Am 10. schleuderte ein 79-jähriger nahe Schönwalde-Glien im Haveland auf glatter Fahrbahn, überschlug sich mit seinem Fahrzeug mehrfach und verstarb kurz darauf. Zu Glätteunfällen mit jeweils einem Schwerverletzten kam es am 13. und 14. in einer Kurve auf einem Autobahnzubringer bei Pirna.

Überfrierende Nässe in Schleswig-Holstein führte zu einem tödlichen Unfall auf der B200 nahe der Auffahrt zur A7 (SH): eine PKW-Fahrerin war ins Schleudern geraten, ein entgegenkommendes Fahrzeug prallte gegen den Kleinwagen, dessen Fahrerin noch an der Unfallstelle verstarb. In der Nacht zum 22. gab es im Norden Schleswig Holsteins weitere Glätteunfälle, tlw. mit Schwerverletzten.

In den Höhenlagen in Hessen und Rheinland-Pfalz kam es am 23. auf schneebedeckten Fahrbahnen zu zahlreichen Unfällen: Ein Schulbus rutsche bei Romrod (Vogelsberg) in den Graben, ein Kind und die Busfahrerin wurden verletzt. Auch im Kreis Olpe (NRW) forderten Schneeunfälle drei Schwerverletzte. In der Eifel und im Westerwald kam es zu Schneeverwehungen – der Linienbusverkehr wurde eingeschränkt. Auf der B 72 bei Emstek (Kr. Cloppenburg) wurde ein 36-jähriger, nachdem sein Fahrzeug ins Schleudern geraten war, von drei LKWs überrollt und starb. In Bramsche (Kr. Osnabrück) geriet eine Frau mit ihrem PKW ins schleudern und landete im Fluss Hase, Wasser drang bis in Lenkradhöhe ein, die Feuerwehr konnte die Frau retten.

Am Flughafen Frankfurt/Main kam es wegen notwendiger Enteisung der Flugzeuge zu erheblichen Verzögerungen – 105 Flüge mussten ausfallen. Tödlich endete ein Unfall am 24. bei Völschow (MV), bei dem ein PKW-Fahrer auf eisglatter Straße schleuderte und gegen einen Baum fuhr. Eine 33- jährige kam bei einem Überholmanöver nahe Gehrde (NS) ums Leben, als ihr Fahrzeug schleuderte und gegen einen Baum prallte. Hagel wurde in diesem Monat lediglich am 8. aus Zinnwald-Georgenfeld gemeldet.

März 2015



Am 2. verursachten die Ausläufer von Sturmtief „Zacharias“ u. a. folgende Schäden: Bei Gemünden/Felda (Vogelsberg) wurden zahlreiche Bäume entwurzelt und 15 Dächer abgedeckt. Bei starkem Wind geriet ein Kleintransporter auf der A5 nahe Alsfeld ins Schleudern - der Fahrer wurde schwer verletzt. Auch in den Kreisen Esslingen und Reutlingen wurden Häuser abgedeckt. Etliche Bäume stürzten um und behinderten den Verkehr. Eisglatte Fahrbahnen bzw. plötzlich einsetzender Schneefall führten auf der A81 zwischen Boxberg und Osterburken (Main- Tauber-Kreis) sowie auf der A9 bei Plech (Oberfranken) zu mehreren Unfällen.

Schneefälle und überfrierende Nässe führten auch am 3. und 4. zu glatten Straßen und zahlreichen Unfällen. So wurde beispielsweise die A1 zwischen Fehmarn und Lübeck nach mehreren Unfällen gesperrt und bei Holm im Kr. Pinneberg verletzten sich die beiden Insassen eines Pkw schwer, als sie mit einem Bus kollidierten. Zwischen Kelkheim und Königstein im Taunus starb eine Autofahrerin nach einem Frontalzusammenstoß mit einem entgegenkommenden Transporter. Die A96 wurde bei Wangen im Allgäu für mehrere Stunden gesperrt, nachdem zwei Lkw auf einer Brücke ins Schleudern gerieten, sich ineinander verkeilten und ausbrannten.

Schneeglätte in den Hochlagen in der Mitte Deutschlands sorgten am 15. und den Frühstunden des 16. für mehrere Unfälle mit Schwer-verletzten in Hessen: Bei Bad Schwalbach geriet ein Autofahrer ins Schleudern und prallte gegen einen Baum und bei Usingen kollidierte ein junger Mann mit dem Gegenverkehr. Am 30. sorgte Sturmtief „Mike“ besonders im Norden und Osten für zahlreiche umstürzende Bäume - dadurch kam es auch im Bahnverkehr zu Behinderungen. Bei Göttingen kippte ein ungesichertes Baugerüst um.

In Hessen wurden in Biebertal und Erbach zwei Hausdächer durch den Sturm beschädigt. Im Wiesbadener Hafen kenterten zwei Segeljollen. Orkantief „Niklas“ führte am 31. zu großen Schäden im gesamten Bundesgebiet - Dächer wurden abgedeckt, Baugerüste stürzten um und in einigen Regionen kam es zu Stromausfällen. Unter anderem behinderten Böen den Schiffsverkehr zu den Ostfriesischen Inseln. In Emden riss sich ein 200 m langer Frachter vom Pier los und schlug mit dem Heck gegen die Kaimauer.

Zahlreiche Bäume stürzten um, beschädigten Autos, blockierten Straßen und Oberleitungen, so dass der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen, Niedersachen und Bayern zeitweise eingestellt wurde. Der Münchener Hauptbahnhof wurde wegen Beschädigungen am Glasdach komplett gesperrt. An den Flughäfen in Hamburg, Düsseldorf sowie Frankfurt/Main kam es zu zahlreichen Flugausfällen. In Twistringen, bei Diepholz, starb ein Mann, nachdem er unter einem aus der Verankerung gerissenen Scheunentor begraben wurde.

In Groß Santersleben (Sachsen-Anhalt) kam ein Mann zu Tode, als er versuchte eine schwankende Betonmauer zu stützen und diese schließlich auf ihn fiel. Im Westerwald fiel bei Montabaur ein Baum auf ein Dienstfahrzeug der Straßenmeisterei – zwei Mitarbeiter kamen dabei zu Tode. Im Ostalbkreis (BW) kamen zwei Menschen bei einem Unfall auf schneeglatter Fahrbahn ums Leben und auch in Bayern starb auf der A95 ein Autofahrer bei einem Glätteunfall infolge eines Hagelschauers.

Im Landkreis Bad Tölz wurde eine Frau in ihrem Fahrzeug von zwei umstürzenden Bäumen erschlagen. Hagel wurde im März in folgenden Gebieten beobachtet: am 1. in Chemnitz, am 2. örtlich vom Saarland bis ins Rothaargebirge; am 4. auf dem Kahler Asten; am 29. in Aachen-Orsbach; am 30. in Rothaargebirge und Thüringer Wald; am 31. örtlich von Sachsen über Franken bis zum Bodensee.
DWD
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