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14.12.2015 | 06:59

Rückblick auf Unwetterschäden 2015

Sturmschäden 2015
(c) proplanta

Oktober 2015



Schwere Verletzungen trug eine PKW-Fahrerin davon, als sie am 5. im dichten Nebel bei Oberende (Hannover) von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte. In Mecklenburg-Vorpommern kam es ebenfalls zu Nebelunfällen. Beispielsweise stieß im Kr. Rostock ein PKW bei Abbiegen mit einem Bus zusammen – die Autofahrerin erlitt Verletzungen.

Bei Levenhagen kollidierte ein PKW-Fahrer beim Überholen sowohl mit einem entgegenkommenden LKW als auch dem Fahrzeug, an welchem er vorbei wollte – beide PKW-Fahrer erlitten dabei schwere Verletzungen. Am 8. übersah bei Ausacker (Kr. Schleswig) eine Fahrradfahrerin bei Nebel ein nahendes Auto und erlitt beim Zusammenprall schwere Verletzungen.

Außergewöhnlich frühe Schneefälle sorgten am 14. für Behinderungen im Berufsverkehr. Im Taunus wurden zahlreiche Straßen wegen Schneebruch gesperrt. Besonders betroffen war der Rheingau-Taunus-Kreis – hier blockierten in den Höhenlagen querstehende Fahrzeuge den Verkehr, es kam zu Blechschäden. In Hünstetten fiel an einer Grundschule der Unterricht aus, da die Schulbusse nicht fahren konnten.

Der Zugverkehr zwischen Limburg und Idstein wurde durch umgestürzte Bäume behindert. In Kassel konnten eine Straßenbahnlinie und eine Regionaltram wegen Schneebruch nicht fahren. Auch im Osten Nordrhein-Westfalens kam es nach Schneebruch zu Störungen im Bahnverkehr; betroffen waren die Strecke Dortmund-Soest sowie der Bereich Münster, Hamm und Paderborn. Nahe des Paderborner Flughafens verlor ein Fahrer auf glatten Straßen die Kontrolle über sein Auto, kollidierte mit mehreren Bäumen und erlitt schwere Verletzungen.

Im südlichen Niedersachen kam es um Hannoversch Münden zu Verkehrsbehinderungen durch umgestürzte Bäume, so musste die A7 am Lutterberg zeitweise gesperrt werden. Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Franken waren ebenfalls vom Schneefall betroffen. An Steigungsstrecken stellten sich Fahrzeuge quer, zahlreiche Bäume stürzten um. Beim Bahnverkehr zwischen Zwickau und Werdau sowie bei der Vogtlandbahn kam es zu Behinderungen.

In Ostthüringen kam es im Bereich Jena und im Altenburgerland zu Stromausfällen und unter der Schneelast zusammenbrechende Bäume behinderten den Zugverkehr. Am 15. starb ein PKW-Fahrer bei Marienberg (Erzgebirgskreis), nachdem er im Nebel von der Fahrbahn abgekommen war und gegen einen Baum fuhr – zwei Kinder, die sich ebenfalls im Fahrzeug befanden erlitten schwere Verletzungen. Bei einer Kollision mit dem Gegenverkehr im dichten Nebel verlor bei Groß- Rohrheim (Südhessen) ein Autofahrer sein Leben, der Unfallverursacher verletzte sich schwer.

In Roßla (Südharz) verstarb eine Fußgängerin, die am 24. im dichten Nebel beim Überqueren der Straße von einem PKW erfasst wurde. Am 28. erlitten nahe Hopferau (Ostallgäu) vier Personen schwere Verletzungen bei einer Kollision, verursacht durch ein Überholmanöver im dichten Nebel. In Bremen rammte am 29. im dichten Nebel ein Containerschiff einen Hafenkai – dabei entstand ein 2 m langer Riss am Schiff.

November 2015



Dichter Nebel verursachte in den ersten Novembertagen etliche Unfälle. U. a. fuhr am 1. des Monats in Hamburg ein PKW in einen U-Bahn-Eingang – die drei Insassen wurden dabei verletzt. Bei Holtrum auf der Geest (Kr. Verden, NS) kam am 2. ein Kleintransporter von der Fahrbahn ab und beschädigte ein Wohnhaus schwer.

Im Kr. Anhalt- Bitterfeld verstarb ein Autofahrer nach einer Kollision mit einem entgegenkommenden LKW. Am 3. kollidierten auf der A6 nahe Grünstadt mehrere Laster - ein Fahrer starb. Mit leichten Verletzungen und einem völlig verstörten Auto kam eine PKW-Fahrerin davon, die im Kr. Börde (Sachsen-Anhalt) an einem Bahnübergang in einen vorbeifahrenden Güterzug fuhr.

Im Ammerland prallte im Nebel ein Taxifahrer gegen zwei ausgebrochene Ponys – letztere wurden dabei schwer verletzt. Glätte durch überfrierende Nässe führte am 2. und 3. vom Sauerland bis zur Oberpfalz zu Unfällen im Straßenverkehr. Beispielsweise fuhr im Kr. Sonneberg (TH) ein Fahrzeug in ein querstehendes Auto, dessen Beifahrerin getötet wurde.

Auch die zuletzt anhaltende Trockenheit in Süddeutschland brachte Probleme: Wegen Niedrigwasser im Rhein mussten Fähren ihren Betrieb einstellen und Schiffe konnten nur noch leicht beladen werden.

Der Schiffverkehr auf der Donau wurde am 10. wegen eines auf Grund gelaufenen Frachtschiffs bei Deggendorf eingestellt. Im Bayrischen Wald und auf einigen Schwarzwaldhöfen versiegten die Trinkwasserquellen. Bei Gutach (BW) kam es zu einem Waldbrand. Ausläufer eines Tiefs verursachten mit ihren Böen und Starkregen Schäden durch umgestürzte Bäume, Verkehrsschilder und Bauzäune sowie Überschwemmungen. Am 9. zum Beispiel wurde bei Rothenspieker (Nordfriesland) ein LKW durch Sturmböen von der Straße geweht – der Fahrer konnte schwerverletzt gerettet werden.

Am 18. stürzte am Rohbau eines Hauses in Pforzheim eine Dachgiebelwand teilweise ein - im Havelland bei Dallgow-Döbernitz eine Scheunenwand auf zwei Autos. Am 19. wurde der Fährverkehr nach Helgoland eingestellt und in Ostfriesland ging der Rotor einer Windkraftanlage zu Bruch.

Am 29. und 30. war der Fährverkehr zu den Inseln behindert. In Tarnow (MV) geriet eine Scheune durch Blitzschlag in Brand. Bei Gelsenkirchen blieben mehrere Fahrzeuge in einer überfluteten Unterführung stecken. Etliche Weihnachtsmärkte in Nordrhein-Westfalen, Sachsen und der Uckermark wurden durch Sturmböen verwüstet. Schneefälle sorgten am 22. und 23. für glatte Straßen - es kam zu Staus und zahlreichen Unfällen, vor allem in der Südhälfte.

Tödlich endete für einen PKW- Fahrer bei Kirchhain (HE) die Kollision mit dem Gegenverkehr. Auch auf der A81 bei Eutingen im Gäu kam es auf der Neckarbrücke zu einem Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr mit Todesfolge.

Im Kr. Rottweil verstarb eine 75-Jährige nachdem ihre Enkelin mit dem Auto gegen einen Baum prallte. Bei Loßburg (Nordschwarzwald) verlor ebenfalls ein PKW-Insasse bei einer Kollision mit dem Gegenverkehr sein Leben. Am 25. kam es in den Höhenlagen erneut zu Unfällen durch Schneeglätte.

In Eiweiler (Saarland) beispielsweise verlor ein PKW- Fahrer die Kontrolle über sein Auto und durchbrach die Wand eines Wohnhauses. Hagel wurde im November in folgenden Regionen beobachtet: am 14. auf Rügen und im Erzgebirge; am 18. in St. Peter-Ording, am 29. in Rostock; am 30. an den Küsten sowie in Berlin.
DWD
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