04.12.2010 | 12:10 | Austern
Austern haben auf Sylt eine lange TraditionList - Das Geschäft mit der Auster ist an der deutschen Nordseeküste seit Jahrhunderten bekannt. |
Der dänische König «Knut der Große» förderte die Verbreitung der Muschel in Nordfriesland schon vor rund 1000 Jahren mit künstlichen Austernbänken. Später gingen Fischer mit einfachen Schleppnetzen am Meeresgrund auf Austernfang.
Die Nachfrage stieg schnell und das Geschäft wurde auf Sylt zu einer wichtigen Einnahmequelle. Neben dem Walfang und der Seefahrt machte die Auster nicht wenige Sylter reich. Um 1870 soll es allein zwischen der heute dänischen Insel Röm, Sylt, Amrum und Föhr 47 Austernbänke gegeben haben - einige mehr als vier Kilometer lang.
Doch Raubbau schmälerte die Bestände: 1882 waren sie derart überfischt, dass der Austernfang eingestellt werden musste. Eine Erholung trat nie ein. 1910 begannen in List erste Versuche, Austern anzusiedeln. Die «Königlich Preußische Austernfischerei» übernahm fortan das Geschäft.
Der extrem harte Winter 1937/38 und der Zweite Weltkrieg beendeten die Aktivitäten. Seit 1986 betreibt das Unternehmen Dittmeyer eine Austernzucht im Watt in der Blidselbucht zwischen List und Kampen. Allerdings wird dort nun die Pazifische Felsenauster kultiviert und nicht wie früher die heimische Auster.
Umweltschützer kritisieren den Anbau einer gebietsfremden Art mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer. Für Streit sorgt die Frage, in welchem Maß sich die Auster vermehrt und andere Arten wie etwa die Miesmuschel verdrängt. (dpa)
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