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21.04.2021 | 02:28 | Bio, Fairtrade und Co. 

Lebensmittelkennzeichnung soll übersichtlicher werden

Berlin - Ein Beratergremiums des Bundesministeriums für Verbraucherschutz mahnt mehr Übersichtlichkeit bei Lebensmittel-Kennzeichnungen an.

Kennzeichnung von Lebensmitteln
Beratergremium fordert übersichtlichere Lebensmittelkennzeichnung. (c) proplanta
«Die Verbraucherinnen und Verbraucher werden mit einer ganz erheblichen Menge an Information schlichtweg überfordert», sagte die stellvertretende Vorsitzende des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen (SVRV), Louisa Specht-Riemenschneider, am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung eines Gutachtens. Der Rat ist ein unabhängiges neunköpfiges Beratungsgremium des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz.

Es gebe Kennzeichnungen zum Nährwert, Ampeln, Bio-, Regional-, Tierwohl- sowie Fairtrade-Logos, sagte Specht-Riemenschneider. «Viele Menschen, mit denen wir gesprochen haben, sind gerade im Hinblick auf Lebensmittel stark verunsichert.»

Der Rat erwarte eine stärkere staatliche Regulierung und Kontrolle. «Deshalb empfiehlt der SVRV, hier den Gütesiegel-Dschungel zu lichten und durch verlässliche und transparente Lebensmittelkontrollen hier Vertrauen zu schaffen.»

Im Großen und Ganzen bewertete das Gremium die Lage der Verbraucher als gut. Luft nach oben sahen die Experten aber auch beim Thema Wohnen: Etwa ein Fünftel empfinde die eigenen Wohnkosten als unangemessen, wenngleich die Zufriedenheit beim Thema Wohnen insgesamt sehr hoch sei.

Öffentliche Verkehrsangebote seien ein unabdingbarer Teil der Daseinsvorsorge, betonte Specht-Riemenschneider. Über alle Regionen und sozialen Gruppen hinweg berichteten Verbraucher aber von «Versorgungslücken und Belastungen». «Sie beklagen mangelnde Angebote, fehlende Zuverlässigkeit und auch zu hohe Kosten. Auch der Fahrradverkehr sollte aus ihrer Sicht sicherer und attraktiver werden.»

Die Pandemie hat nach Worten des SVRV-Vorsitzenden Peter Kenning einen «Akzeptanzschub für bestimmte Aspekte der Digitalisierung» gebracht. Die Menschen hätten digitale Infrastruktur als eine Art Rückversicherung erlebt.

Für seinen Bericht zur Lage der Verbraucherinnen und Verbraucher hat der Sachverständigenrat Menschen in Kleingruppen gezielt befragt und auch repräsentative Umfragen durchführen lassen. Die Fokusgruppen begannen nach Angaben Kennings schon vor der Corona-Pandemie, die Umfragen zu den Themen Wohnen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit wurden im vergangenen Sommer und Herbst durchgeführt.
dpa
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