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15.06.2023 | 11:18 | Waffenrecht 

Bundesjägertag diskutiert über Verschärfung des Waffenrechts

Fulda - Der Deutsche Jagdverband hat eine konsequentere Bekämpfung des illegalen Waffenbesitzes gefordert. Dieser Schritt sei wichtiger als eine mögliche Verschärfung des Waffengesetzes, sagte DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald der Deutschen Presse-Agentur.

Waffenrecht Deutschland
Immer mehr junge Menschen wollen Jäger werden. Auch der Anteil der Frauen steigt. Beim Bundesjägertag in Fulda geht es in dieser Woche aber auch um eine Verschärfung des Waffenrechts. Sind die Behörden mit der Überprüfung der Sicherheits-Vorgaben schon jetzt überfordert? (c) Bergringfoto - fotolia.com
Das Waffenrecht wird eines der Hauptthemen beim bevorstehenden Bundesjägertag an diesem Donnerstag und Freitag in Fulda sein. Außerdem will sich der Jagdverband mit seinen knapp 400 Delegierten bei der zweitägigen Versammlung personell neu aufstellen, da Präsident Volker Böhning aus Altersgründen nicht mehr zur Wiederwahl antritt.

Mit der Überprüfung, ob sich Waffenbesitzerinnen und -besitzer an die rechtlichen Bestimmungen zur sicheren Aufbewahrung ihrer Waffen hielten, seien die Behörden bereits jetzt völlig überfordert, sagte Reinwald. Wesentliche Gründe dafür seien eine schlechte digitale Vernetzung und Personalknappheit.

Die Politik müsse zunächst einmal überprüfen, wie effektiv sich bisherige Änderungen des Waffengesetzes in der Praxis ausgewirkt hätten, bevor erneut eine rechtliche Verschärfung ins Auge gefasst werde. Auf dem Bundesjägertag findet am Freitag um 15.00 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Waffenrecht statt, die der DJV als Stream im Internet überträgt.

Die Anzahl der Jägerinnen und Jäger in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren weiter erhöht. Seit der Wiedervereinigung sei die Zahl um rund ein Viertel auf rund 407.000 bis Ende vergangenen Jahres gestiegen, sagte Reinwald. Rund zwei Drittel aller Jäger sind im DJV organisiert, der Bayerische Jagdverband schied als Landesverband 2009 aus dem DJV aus.

Nachwuchssorgen habe die Jägerschaft nicht, gerade in der Altersgruppe von 18 bis 35 Jahren gebe es einen deutlichen Mitgliederzuwachs, erklärte der Sprecher. Der Anteil der Frauen, die einen Jagdschein besitzen, ist auf elf Prozent gestiegen. In den 1990er Jahren lag diese Zahl noch bei etwa einem Prozent. Auch in der Ausbildung spiegelt sich dieser Trend wider. Waren laut DJV im Jahr 2011 rund 20 Prozent aller Teilnehmer an einer Jägerausbildung Frauen, stieg der Anteil auf 24 Prozent im Jahr 2017 und auf 28 Prozent im Jahr 2021.
dpa
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