Durch deren gezielte Beeinflussung ergeben sich neue Möglichkeiten, das Genpotenzial ohne Genveränderungen oder das Hinzufügen neuer Gene voll auszuschöpfen.
"Wir haben festgestellt, dass das Entwicklungsgleichgewicht bei Pflanzen von zwei Phytohormonen bestimmt wird", erläuterte die Gruppenleiterin Sabrina Sabatini. "Auf der einen Seite steht das Auxin und auf der anderen das Zytokinin. Beide befinden sich in einem permanenten Zweikampf." Gewinne das Auxin die Überhand, so würde die Bildung unreifer Zellen und deren Teilung bevorzugt. Beim Überwiegen von Zytokinin hingegen würden die Zellen zu einer bestimmten Spezialisierung und Ausreifung angeregt.
"Wenn der Mensch in diese Konfliktzone eindringt, kann er gezielt die Entwicklung der Pflanze in eine bestimmte Richtung fördern", so die italienische Wissenschaftlerin weiter. Dies sei für ihre klimatische Anpassung besonders wichtig. So könne im Fall eines Trockenklimas auf ein ausgeprägtes Längenwachstum der Wurzeln hingearbeitet werden, um das Überleben der Pflanze auch ohne künstliche Bewässerung zu sichern. Pflanzen an salzhaltigen Standorten hingegen könnten mit bewusst kurz gehaltenem Wurzelwerk ausgerüstet werden. Außerdem könne man durch die Hormonsteuerung die Anzahl und das Ausmaß ihrer Früchte beeinflussen, ohne dass es des Einsatzes von Kunstdünger bedürfe.
Die Einzelheiten der Studie sind in der amerikanischen Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht worden. Finanziert wurde die fünfjährige Untersuchung durch die Mailänder Stiftung Armenise-Harvard. (pte)
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