(c) Sven Hoppe - fotolia Laut dem Vizepräsidenten der Behörde, Maroš Šefčovič, wollen sich Kommission und Mitgliedstaaten allerdings noch bis Ende dieses Monats auf einen konkreten Fahrplan einigen. Die heutige Ankündigung erfolgte als Reaktion der EU auf die US-amerikanischen Strafzölle auf Stahl und Aluminium. Die Vergeltungszölle, die im Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) stehen, sind so konzipiert, dass sie in etwa den Exporterlösen entsprechen, die der EU durch die US-Zölle verlorengehen dürften.
Die US-Produkte, die die EU mit Handelsbeschränkungen belegen will, brachten es im Jahr 2017 auf einen Lieferwert von zusammen 2,8 Mrd Euro. Dabei handelt es sich vor allem um Produkte, die in republikanisch dominierten US-Bundesstaaten erzeugt werden. So will Brüssel erreichen, dass führende Politiker bei den Republikanern Druck auf US-Präsident Donald Trump ausüben.
Gemäß der Liste, welche Brüssel der WTO bereits am 18. Mai vorgelegt hat, sind von den Vergeltungsmaßnahmen Agrarimporte aus den USA im Gesamtwert von jährlich etwa 350 Mio Euro sowie Einfuhren verarbeiteter Lebensmittel für gut 600 Mio Euro betroffen. Den absoluten Spitzenplatz nimmt hierbei Saatmais mit 130 Mio Euro ein, gefolgt von Cranberries mit annähernd 90 Mio Euro sowie Reisprodukten und Orangensaft. Unter den verarbeiteten Lebensmitteln aus den Vereinigten Staaten kam Whiskey im vergangenen Jahr allein auf einen Lieferwert von rund 570 Mio Euro, gefolgt von Tabakprodukten und Erdnussbutter.
Auf diese Produkte dürfte die EU einen zusätzlichen Strafzoll in Höhe von 25 % anwenden. Daher kann es in diesen Segmenten zu einer spürbaren Teuerung kommen. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström erklärte, dass es sich bei den EU-Gegenmaßnahmen um „eine ausgewogene und wohl austarierte“ Antwort auf die „illegalen“ Strafzölle der USA handle. Zudem stimmten die Reaktionen vollkommen mit internationalem WTO-Handelsrecht überein, betonte die Schwedin.
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