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17.11.2017 | 12:33 | Eierproduktion 

Fipronil-Skandal beeinflusst Eiermarkt langfristig

Berlin - „Wer in der Adventszeit mit deutschen Eiern backen will, sollte sich frühzeitig um Eier aus heimischer Erzeugung bemühen“, mahnt Henner Schönecke, Vorsitzender des Bundesverbands Deutsches Ei e. V. (BDE), mit Blick auf die Vorweihnachtszeit und die nun einsetzende Backsaison an.

Eiermarkt in Deutschland
Fipronil-Geschehen beeinflusst Eiermarkt längerfristig - Am Markt fehlen vor allem niederländische Eier. (c) proplanta
Flächendeckende Versorgungsengpässe seien zwar ausdrücklich nicht zu erwarten, aber: „Noch immer beeinflussen die Folgen des Fipronil-Geschehens aus dem Spätsommer die Angebotssituation von Eiern auf dem deutschen Markt.“

Mit der traditionell ab Mitte November deutlich anziehenden Nachfrage der Deutschen nach Schaleneiern könnten die Auswirkungen der Fipronil-Ereignisse vereinzelt auch direkt beim Verbraucher spürbar werden. Und wer auf die deutsche Herkunft der Eier besonderen Wert legt, wird diese aufgrund des knappen Angebotes unter Umständen nicht immer in ausreichender Menge im Handel finden.

Deutsche Erzeugung deckt nur knapp 70 Prozent der heimischen Eier-Nachfrage ab



Zwar waren von den Fipronil-Ereignissen nur vier deutsche Legehennenbetriebe betroffen,  die zudem völlig unverschuldet in diese Situation geraten sind. Es fehlen nun aber vor allem Eier aus den Ländern Belgien und Niederlande. Das hat Folgen, denn die deutsche Erzeugung kann derzeit nur rund 67 Prozent der heimischen Nachfrage selbst decken –  ein Drittel muss also aus den Nachbarländern importiert werden.

Viele der betroffenen ausländischen Legehennen-Betriebe sind aber weiterhin gesperrt und können nicht liefern. Die deutsche Erzeugung kann das kurzfristig in der Menge nicht ausgleichen. „Gleichwohl sind wir fest davon überzeugt, dass alle Beteiligten allergrößte Anstrengungen unternehmen, im Sinne der Kundenzufriedenheit eine ausgewogene Versorgung mit Eiern aus deutscher Herkunft sicherzustellen“, so Schönecke. Er fügt hinzu: „Als Konsequenz müssen wir die heimische Erzeugung ausbauen! Nur wenn wir mit neuen und tierwohlfördernden Ställen in Deutschland selbst die Nachfrage decken können, bleibt das Angebot von sicheren Eiern unbeeinflusst von ausländischen Krisen.“

„Auch wenn die betroffenen niederländischen und belgischen Betriebe bemüht sind, ihre Bestände schnellstmöglich wieder aufzubauen, wird sich die Normalisierung der Situation  wohl noch bis weit in das neue Jahr 2018 hinziehen. Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit müssen aber Priorität haben!“, ergänzt ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke.

BDE und ZDG rufen deshalb alle am Eiermarkt Beteiligten – Lieferanten und Lebensmitteleinzelhandel ebenso wie Verbraucher – auf, besonnen und verständnisvoll miteinander umzugehen.  Advent und Weihnachten bieten dafür den besten Rahmen.
zdg
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