Dies sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till
Backhaus auf der Festveranstaltung zum 20jährigen Bestehen des Landesanglerverbandes Mecklenburg-Vorpommern e.V. heute in Schwerin. Die 42.000 Mitglieder machen deutlich, dass Angeln nicht nur reine Freizeitbeschäftigung, sondern Volkssport und Leidenschaft ist.
"Geht man von der Satzung des Landesanglerverbandes aus, so besteht die Hauptaufgabe darin, seinen Mitgliedern stets ein Angeln auf einer Vielzahl von Gewässern zu guten Bedingungen zu ermöglichen", so Minister Backhaus. Dies sei nach der Wende bei ungeklärten Eigentumsfragen keine einfache Aufgabe gewesen, die aber mit Hilfe des Ministeriums gut gelöst werden konnte. "Hierbei möchte ich daran erinnern, dass das Land Gewässer auf der Grundlage einer gesonderten Richtlinie für die Verpachtung von Gewässern an Angler und Dritte vorgenommen hat. Nach dieser ist der Landesanglerverband als Altnutzer privilegiert und eine langfristige Verpachtung erfolgte", betonte der Minister.
"Auch über die festen Mitglieder des Verbandes hinaus erfreut sich das Angeln immer größerer Beliebtheit", sagte Minister Backhaus. Dies ließe sich nicht zuletzt an den im vergangenen Jahr verkauften 99.679 Fischereiabgabemarken in Mecklenburg-Vorpommern feststellen, die die Anzahl des Vorjahres um 9.952 Marken übertrafen. Außerdem wurden im Jahr 2009 mit dem Verkauf von 62.072 Jahresangelberechtigungen für die Küstengewässer gegenüber einem Verkauf von 40.067 Berechtigungen im Jahr 1998 eine neue Bestmarke erreicht. "All dies verdeutlicht den hohen gesellschaftlichen Wert des Angelns", fasste der Minister zusammen.
Ein weiterer großer Erfolg sei die am 17.02.1992 erfolgte Anerkennung ihres Verbandes als Naturschutzverband nach § 29 des Bundesnaturschutzgesetzes gewesen. "Aus dem Bewusstsein, dass unser Bundesland mit der einzigartigen Vielzahl von über 2.000 Binnenseen mit einer Fläche von 720 km², mit über 1.000 ha Teichen, und ca. 26.000 km Fließgewässern sowie mit einer Gesamtfläche von 1.720 km² innerer Seegewässer, eine in Deutschland einmalige Naturausstattung besitzt, erwächst uns allen eine besondere Verantwortung zum nachhaltigen Schutz dieser Naturgüter. Dies bedeutet für uns beim Leben in der heutigen Kulturlandschaft, dass wir die intakten Natur- und Landschaftspotentiale erhalten und bestehende Defizite, wie beispielsweise die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer, schrittweise aufarbeiten müssen", sagte der Minister. Hierbei sei ein hohes Maß an Verständnis für die Naturreichtümern, aber vor allem auch Sachkompetenz und Verantwortungsgefühl bei der Erhaltung der Lebensräume für Flora und Fauna gefragt.
Die Angler in Mecklenburg-Vorpommern würden als Pächter vieler Landesgewässer immer wieder aufs Neue zeigen, dass es ihnen nicht allein um das Angeln geht und Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sind. Dies stellen sie auch immer wieder durch vielfältige Maßnahmen konkreter, projektbezogener Naturschutzarbeit unter Beweis. Als Beispiele nannte Minister Backhaus unter anderem die Betreuung ausgewählter Naturschutzgebiete im Auftrag des Ministeriums, den Bau von Fischwanderhilfen und die Sanierung einzelner Gewässer sowie das Anlegen von Lehrpfaden und kontinuierliche Gewässeruntersuchungen an den Vereinsgewässern.
"Für die Zukunft wünsche ich mir, dass der LAV und seine vielen Mitglieder bei der weiteren Umsetzung dieser Aufgaben und der umweltbewussten, beispielhaften Pflege der über 80 Seen und ca. 275 ha Fließgewässerstrecken in seinen Bemühungen nicht nachlässt. Der Beliebtheitsgrad Mecklenburg-Vorpommerns als Urlaubsland haben ihre Ursache vor allem in der reichen Naturausstattung unseres Bundeslandes und zeigen ganz deutlich, wie wichtig die Erhaltung dieses Naturgutes ist und dass wir dabei auf dem richtigen Weg sind", so der Umweltminister.
Hintergrund:
Der Landesanglerverband ist mit 42.000 Mitgliedern immer noch der größte Einzelverband im Landessportbund. Sie sind in 27 Kreisverbänden und 612 Vereinen organisiert.
Über 1.000 Kilometer Küstenlinie mit Bodden und Wieken mit eine Gesamtfläche von über 170.000 Hektar, über 2.000 Binnenseen mit ca. 72.000 Hektar und eine Reihe nennenswerter Fließgewässer prägen Mecklenburg-Vorpommern und werden zu mehr als 90 Prozent sowohl von der Berufs- als auch von der Freizeitfischerei genutzt. (PD)
