Zu Überhängen sei es am Lebendmarkt nicht gekommen, berichteten Marktbeobachter. Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) beließ ihre Leitnotierung am vergangenen Dienstag (30.10.) auf dem Vorwochenniveau von 1,36 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Das verfügbare Schweineangebot falle nicht zu reichlich aus und finde vollständig seine Abnehmer, berichtete die VEZG. Geholfen hat dabei laut Analysten auch die durchaus vorhandene Nachfrage am Fleischmarkt; bei einigen Fleisch- und Wurstherstellern hat bereits das Weihnachtsgeschäft begonnen
In Österreich kam es hingegen bei der Vermarktung der dort zahlreich vorhandenen Schweine zu Verzögerungen; die Schlachtgewichte erreichten dem Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) zufolge zuletzt fast 99 kg. Für die laufende Woche ohne Feiertage wird jedoch wieder eine zügigere Nachfrage erwartet, und die Notierung blieb mit 1,37 Euro/kg SG ebenfalls unverändert.
Auch in Dänemark nahm das
Schlachtunternehmen Danish Crown keine Änderung bei den Auszahlungen an seine Schweinelieferanten vor. Danish Crown sprach von einer guten Schweinefleischnachfrage am EU-Binnenmarkt; allerdings gebe es aufgrund des hohen Angebots an frischer Ware einen harten Preiskampf.
In Frankreich überstieg vergangene Woche das umfangreiche Schweineangebot die feiertagsbedingt geringere Nachfrage der Fleischhersteller; die Notierung am Marché du Porc Breton verlor im Vorwochenvergleich 1,3 Cent/kg SG. Preisschwäche in Südeuropa In Südeuropa setzte sich vergangene Woche der für diese Jahreszeit typische saisonale Verfall der
Schlachtschweinepreise fort; in Spanien allerdings mit geringerer Intensität als in den Vorwochen.
Die Notierung am Mercolleida lautete am vergangenen Mittwoch 1,05 Euro/kg Lebendgewicht (LG) und lag damit um 1 Cent unter dem Vorwochenniveau. Spanischen Marktanalysten zufolge hat der Preisrückgang von 20 Cent/ kg LG in den vergangenen zwei Monaten die Margen der Schlachtbetriebe spürbar verbessert, so dass die Kapazitäten wieder intensiver ausgelastet werden.
Stärker unter Druck stand der Lebendmarkt in Italien, wo die Notierung um 3 Cent/kg LG nachgab. Schwächer hatten die Schlachtschweinepreise in vielen Mitgliedstaaten nach Angaben der
EU-Kommission bereits in der Woche zum 28. Oktober tendiert. Im Mittel der Gemeinschaft erlösten Tiere der Handelsklasse E 136,45 Euro/100 kg SG; das waren 0,98 Euro oder 0,7 % weniger als in der Vorwoche. Die stärksten Abschläge wurden dabei in einer Spanne von 1,9 % bis 2,4 % aus Portugal, Polen und Spanien gemeldet.
Moderater fielen die Abzüge in Frankreich mit 0,8 % und Italien mit 1,0 % aus. Für Deutschland wurde ein geringes Preisminus von 0,3 % ausgewiesen; stabil blieben die Notierungen in Dänemark und Österreich. In Belgien erhielten die
Mäster laut EU-Kommission im Berichtszeitraum 0,9 % mehr Geld für ihre Tiere als in der Vorwoche; zuvor waren die
Schweinepreise in dem Nachbarland nach Bekanntwerden von Fällen der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen Ende September allerdings um mehr als 10 % eingebrochen.