Der Grund dafür ist ein fortgesetzt kleines Angebot schlachtreifer Tiere, das auf eine rege Nachfrage der Schlachtbetriebe trifft. Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) hob deshalb am Mittwoch (14.2.) die deutsche Leitnotierung um 6 Cent auf 1,46 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) an, nachdem sie diese bereits in der vorherigen Woche um 7 Cent nach oben korrigiert hatte.
Das Angebot der bei der VEZG zur Vermarktung gemeldeten Schweine lag zuletzt nur noch bei 90 % des üblichen Umfangs. Die rückläufigen Schlachtungen scheinen auch das Angebot an Schweinefrischfleisch zu begrenzen; zumindest sind die Verkaufspreise für entsprechende Teilstücke bei guter Nachfrage des Lebensmittelhandels und der Wursthersteller zuletzt durch die Bank gestiegen.
Dem dänischen Schlachtkonzern
Danish Crown zufolge haben auch Verkaufsaktionen der Einzelhandelsketten in mehreren EU-Mitgliedstaaten für die recht ordentliche Fleischnachfrage am
Binnenmarkt gesorgt. Den eigenen Ankaufspreis für Schlachtschweine erhöhte Danish Crown zuletzt um umgerechnet 4,0 Cent/kg SG. Für Österreich meldete der Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV), dass der
Schlachtschweinemarkt praktisch „ausverkauft“ sei.
Die Notierung in der Alpenrepublik zog ebenfalls an, und zwar um 6 Cent auf 1,46 Euro/kg SG. Gefragt, aber nur knapp verfügbar waren schlachtreife Tiere auch in Belgien. Bei der Danisgruppe und Westvlees stiegen die Ankaufspreise für Schlachtschweine um 5 Cent/kg Lebendgewicht (LG).
Spanische Notierung steigt trotz SkandalVerhaltener als in Deutschland und Österreich fiel am Donnerstag der Anstieg der Schlachtschweinenotierung am französischen Marché du Porc Breton aus. Dort legte der Basispreis im Vorwochenvergleich um 3,9 Cent auf 1,18 Euro/kg SG zu.
Das Schlachtschweineangebot fiel in Frankreich vergangene Woche - im Unterschied zu anderen Ländern - größer aus, nachdem zuvor heftige Schneefälle regional die Vermarktung von lebenden Tieren und deren Fleisch behindert hatten.
In Spanien konnte nach Angaben des Mercolleida die Kapazität der Schlachtbetriebe zuletzt nicht wie gewünscht voll ausgenutzt werden, weil schlachtreife Tiere fehlen. Da zudem die Schlachtgewichte rückläufig waren, stieg die Notierung um 4,1 Cent auf 1,076 Euro/kg LG an.
Der Preisauftrieb wurde auch nicht durch die Anfang Februar durch die Tierschutzorganisation Igualdad Animal öffentlich gemachten Tierschutzverstöße beim Schweineproduzenten Cefusa bei Murcia gestört. Diese Schweinehaltung beliefert den großen Schweinefleischhersteller und internationalen
Exporteur El Pozo mit Schlachttieren, dessen Salami- und Rohschinkenprodukte daraufhin von einigen Lebensmittelketten in anderen EU-Ländern storniert wurden.
Vorjahrespreis wird um 10 Prozent verfehltIn den EU-Mitgliedstaaten tendierten nach Kommissionsangaben die
Schlachtschweinepreise in der Woche zum 11. Februar überwiegend fester. Für Tiere der Handelsklasse E wurden im Durchschnitt 136,73 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 2,50 Euro oder 1,9 % mehr als in der Vorwoche. Das vergleichbare
Preisniveau des Vorjahres wurde allerdings um 15,15 Euro/100 kg beziehungsweise um 10,0 % verfehlt.
In der Berichtswoche konnten sich laut Kommission die belgischen
Mäster über den EU-weit höchsten Preisaufschlag freuen, der sich auf 5,3 % belief. Nicht klagen konnten auch die deutschen Mäster über ein Preisplus von 3,9 %; in Österreich ging es um 3,4 % nach oben. Erlösverbesserungen zwischen 2,0 % und 2,6 % realisierten die Schlachtschweinevermarkter in Polen, den Niederlanden, Ungarn, Portugal, Litauen und Luxemburg.
In Frankreich wurde für Schweine um 1,6 % besser bezahlt, und in Spanien belief sich der Anstieg auf moderate 0,6 %. In einigen Ländern gaben laut
EU-Kommission die Preise im Vorwochenvergleich jedoch nach. Dazu zählte unter anderem Italien mit einem Minus von 0,5 %. In Finnland wurde 1,0 % weniger für die angelieferten Tiere bezahlt; aus Rumänien wurde mit 2,6 % der stärkste Abschlag gemeldet.