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11.12.2017 | 13:38 | Tauwetter 

Nach Schneechaos Hochwasser erwartet

Offenbach - Das Schneechaos ist fürs Erste überstanden, jetzt droht in Teilen Deutschlands Hochwasser. Einsetzendes Tauwetter und Dauerregen lassen die Pegel von einer Reihe Flüssen und Bächen anschwellen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag mit.

Tauwetter
Schnee und Glätte lassen Deutschland nur nach und nach aus dem Klammergriff. Am Frankfurter Flughafen müssen 200 gestrandete Reisende übernachten. Einige Schnellzüge sind weiter ausgebremst. Nach dem Winter-Intermezzo sind nun Dauerregen und Tauwetter angesagt. Aussichten auf besseres Wetter gibt es vorerst nicht. (c) proplanta
Vor allem in Rheinland-Pfalz und dem Saarland könnte es in den kommenden Tagen zu Hochwasser kommen, sagen die Meteorologen aus Offenbach voraus. Niedersachsen und der Süden Deutschlands sind dem DWD zufolge ebenfalls von steigenden Pegelständen betroffen.

An der Saar sei mit einem kleinen bis mittleren Hochwasser bis mindestens zu diesem Dienstag zu rechnen - aber nicht mit größeren Überflutungen, teilte dazu das Hochwassermeldezentrum Trier mit. «Wir sind noch nicht in einem Bereich, wo es kritisch ist.»

Die Behörde erwartet auch für die Mosel, dass das Wasser über die Ufer tritt. Örtlich könne es zu Überschwemmungen von flussnahen Straßen kommen. Größere Schäden seien aber nicht zu erwarten.

Außerdem werde auf der Mosel bei Trier wohl die Schifffahrt eingestellt. Der kritische Wasserstand hierfür von 6,95 Metern könnte im Laufe des frühen Dienstags erreicht werden.

«Schneeschmelze und Niederschläge sorgen von Montag bis Mittwoch für steigende Wasserstände im Binnenland», ergänzte die Sprecherin des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Vor allem im Harzvorland sei vorübergehend Tauwetter vorhergesagt. «Deshalb werden die Wasserstände in Leine, Oker und Aller stetig steigen.» Ab Dienstag sei an der Leine in Hannover mit Meldestufe 3, also großflächigen Überschwemmungen zu rechen.

Noch am Montag hatten Flughäfen mit den Nachwirkungen des großen Wintereinbruchs vom Wochenende zu kämpfen. Für den Wochenbeginn rechnete der Airport in München mit 50 Annullierungen, nachdem am Sonntag 185 Flüge wegen heftiger Schneefälle und Eisregen gestrichen worden waren.

In Frankfurt/Main fielen am Montagmorgen wegen Eis und Schnee noch 77 der für diesen Tag geplanten Flüge aus, wie eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport sagte. Der Großteil war aber den Angaben zufolge pünktlich. Am Sonntag waren 405 Flüge ausgefallen, Hunderte Reisende gestrandet. 200 Passagiere übernachteten im Flughafen.

Der Wintereinbruch hatte auch auf den Straßen in vielen Teilen Deutschlands zu chaotischen Verhältnissen geführt, ehe Tauwetter am Montag die Lage weitgehend entspannte. In einigen Regionen hatte die Polizei in der Nacht zum Montag hunderte Einsätze gezählt. Allein die Beamten in Leipzig mussten in vier Stunden zu etwa 100 Unfällen ausrücken, in Wiesbaden gab es in zehn Stunden rund 80 Unfälle.

Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main wurde wie geplant am Montagmorgen wieder für den Zugverkehr freigegeben. Auf einigen Abschnitten gebe es jedoch noch Geschwindigkeitsbegrenzungen, daher könne es erneut zu Verspätungen kommen, berichtete die Bahn. Am Sonntag war die Trasse wegen des Wintereinbruchs gesperrt worden, der Fernverkehr wurde umgeleitet.

Die Wetterlage bleibt nach Einschätzung des DWD in Deutschland auch in den kommenden Tagen wechselhaft. Regional bleibt es winterlich. So sollte in Nordrhein-Westfalen bis Dienstagmorgen bis zu zehn Zentimeter Neuschnee fallen. Oberhalb von 400 Metern hält sich der Winter ohnehin zunächst. Dort schneit es auch am Dienstag noch. Am Mittwoch steigt die Schneefallgrenze dann auf rund 700 Meter an.

Auch in anderen Teilen Europas setzten Schnee und Eisregen den Menschen zu. In norditalienischen Städten wie Turin, Mailand - und selbst in Venedig - fiel der erste Schnee des Winters. Vor allem in Ligurien machte das Wetter Probleme. Dort blieb etwa ein Zug mit rund 400 Menschen auf dem Weg von Mailand nach Frankreich stundenlang liegen.
dpa
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