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13.04.2018 | 07:24 | Wolfsjagd 
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Bayerische Jäger gegen Wolf im Jagdrecht

Feldkirchen - Der Bayerische Jagdverband (BJV) lehnt die Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdgesetz ab.

Wölfe in Bayern
Wölfe machen in Bayern Jägern das Leben schwer - weil sich Rehe und Hirsche nicht mehr aus der Deckung wagen. (c) proplanta
Anders als der Deutsche Jagdverband wollen die Jäger im Freistaat nicht die alleinige Verantwortung für die Regulierung des Wolfes übernehmen, sagte BJV-Präsident Jürgen Vocke laut einer Mitteilung vom Donnerstag. «Wird im Einzelfall der Abschuss einzelner Tiere notwendig, so ist dies auch ohne die Übernahme ins Jagdrecht möglich.»

Wie das funktionieren könne, zeige seit vielen Jahren das Biber- und Kormoranmanagement in Bayern, sagte Vocke. Sei die Tötung eines Bibers oder Kormorans im Einzelfall aus öffentlichem Interesse notwendig, entscheide das die zuständige Fachbehörde und beauftrage dann die zuständigen Jäger. So solle das auch beim Wolf gehandhabt werden.

Dem BJV nach wird mit Wölfen im Revier die Bejagung von Reh- und Rotwild wesentlich schwieriger, weil sich die Tiere nicht mehr aus ihrer Deckung wagen. «Das wird negative Auswirkungen auf den Pachtwert der Reviere und die Erfüllung der Abschusspläne haben.

Ein erheblicher Verbiss ist programmiert.» Hier müssten Lösungen gefunden werden. Zudem fordert der BJV, von Wölfen gerissene Rehe und Hirsche im Abschussplan zu berücksichtigen. Wildschäden durch Wölfe dürften nicht zu Lasten der Jäger gehen.

Der DJV hatte am Mittwoch eine Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdrecht gefordert. Hintergrund sind Vorstöße in Brandenburg und Südwestdeutschland, spezielle Entnahmetrupps ohne Rücksprache mit den örtlichen Jägern zu bilden.

Die Aufnahme ins Bundesjagdgesetz ermögliche einen bundesweit einheitlichen Umgang mit dem Wolf, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, hatte DJV-Sprecher Torsten Reinwald in Berlin gesagt. «Eine generelle Bejagung ist damit nicht möglich, weil der Wolf über EU-weite Regelungen weiterhin streng geschützt ist.»

Unterdessen ist Anfang der Woche in der Nähe von Viechtach (Landkreis Regen) ein Wolf gesichtet worden. Experten des Landesamtes für Umwelt (LfU) in Augsburg sowie der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf identifizierten auf dem Video das Tier eindeutig als einen Wolf. Es weise wolfstypische Merkmale hinsichtlich Färbung und Proportion auf, die es von einem Hund eindeutig unterscheiden, teilte das LfU am Donnerstag mit. Ein Landwirt hatte das Tier am Montag gefilmt.

Nach Bayern können laut LfU jederzeit einzelne Wölfe zu- oder durchwandern. Jungtiere wandern bei Geschlechtsreife weite Strecken auf der Suche nach einem eigenen Territorium.
dpa/lby
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Kommentare 
maximilian schrieb am 14.04.2018 21:15 Uhrzustimmen(20) widersprechen(15)
Weder in Slowenien noch in Italien war der Wolf so total ausgerottet wie in Deutschland. Nun fehlt es in der deutchen Landwirtschaft am wolfsspezifischen Fachwissen. Da deutsche Bauern ihr Wissen zu 70 % von Berufskollegen und zu weiteren 20 % aus der landwirtschaftlichen Presse beziehen (lt. Gutachten des WBA von 2015), kann sich kein echtes Wissen über den Wolf in der deutschen LAndwirtschaft etablieren. Die Folge sind sich wiederholende hysterische Anfälle, wenn irgendwo ein Wolf gesichtet wird.
Isabell R. schrieb am 13.04.2018 07:30 Uhrzustimmen(20) widersprechen(15)
Wieso schafft es Deutschland und Österreich nicht mit seinen Wildtieren ordentlich umzugehen? Ich verstehe die Dynamik nicht. Slowenien, Italien... überall leben Wölfe und es ist in Ordnung.
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