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Die durchschnittliche Temperatur sei hier seit 1881 um 1,4 Grad angestiegen. Ein Grad Erwärmung erlaube der Luft, sieben Prozent mehr Wasser aufzunehmen. Das sei latente Energie, die sich bei einem Gewitter entladen könne.
«Wo es sehr viele Gewitter gibt, gibt es sehr viele Tornados», sagte der Wissenschaftler am Mittwoch in Hamburg. Erst am Dienstagabend hatte ein heftiger Sturm eine Spur der Verwüstung im Nordosten der Hansestadt hinterlassen.
Daten zu Tornados in Deutschland gebe es kaum, räumte Latif ein. Für seltene Wetterereignisse seien die Wetterstatistiken noch schlechter. «Wir können den Einfluss des Klimawandels nicht nachweisen.» Der Forscher wandte sich zugleich dagegen, diesen Einfluss deswegen reflexartig zu bestreiten. «Der Schluss immer, die Daten geben es nicht her, also gibt es diesen Einfluss nicht, der ist völlig falsch.» Alle wissenschaftlichen Modelle besagten, dass die Extremwetterereignisse zunähmen, und zwar aufgrund des Klimawandels.
Für die Anpassung an die Klimaveränderung gibt es nach Ansicht von Latif Grenzen. «Wenn die Starkniederschläge so heftig ausfallen wie in den letzten Tagen, dann können Sie sich einfach nicht mehr anpassen.» Die Menschen in Deutschland sollten dennoch lernen, mit Extremwetter umzugehen. Auch die Wettervorhersage stoße bei Tornados an Grenzen. «Tornados sind unvorhersagbar.» Latif rief dazu auf, sich gegenseitig über eine Handy-App zu warnen.