Das Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington D.C. schätzt, das diese Entwicklungen zu mindestens dreißig Prozent der Weizen-Mehrerträge beigetragen haben. Doch nun stehe die Welt vor einer neuen Herausforderung: die Schwarzrostvariante "Ug99" (
Puccinia graminis f. sp. tritici) sei in der Lage, die natürliche Resistenzschranke des Weizens zu überwinden, berichtet das Julius-Kühn-Institut in Braunschweig. Da sich virulente Rassen schnell ausbreiten könnten, müssten
Weizensorten künftig mehrere Resistenzgene besitzen, um sowohl gegen Ug99 als auch gegen andere Schwarzroste auf dem Feld zu bestehen.
Aussichtsreichster Kandidat ist das Resistenzgen Sr13 auf Chromosom 6A des Weizens. Der äthiopische Wissenschaftler Dr. Belayneh Admassu hat molekulare Marker für dieses Resistenzgen gefunden. Mit diesen "Ortsschildern im Pflanzen-Genom" lasse sich rasch feststellen, ob eine Weizenpflanze nach der Kreuzung die gewünschte Resistenz besitze. Ein Resistenzgen lasse sich schneller einkreuzen, wenn man solche Marker identifiziert habe. Das ebne den Weg für die effektive Einkreuzung des Gens in äthiopische Weizensorten, aber auch in Sorten anderer Länder. Damit wird die Resistenz gegen den Schwarzrost des Weizens auf eine breitere genetische Basis gestellt.
Die Welt-Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen (
FAO) schätzt, dass der Pilz in 29 Länder vorgedrungen ist, 37 Prozent der globalen Produktion seien entweder befallen oder bedroht. "Das Auftauchen von Ug99-in Ostafrika hat Weizenrost von einer Krankheit, die weitgehend unter Kontrolle war, in eine bedeutende weltweite Bedrohung verwandelt", sagt David Hodson von der FAO. "Ug99 ist wie das Grippevirus, es verändert sich ständig." (aid)