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28.07.2013 | 10:33 | Lebensmittelhygiene 

Sommerhitze: Was ist beim Umgang mit Lebensmitteln zu beachten?

Berlin - Die Quecksilbersäule klettert über 30 Grad. Die Lust auf einen schnellen Grillabend steigt. Gerade bei heißem Wetter ist ein sorgfältiger Umgang mit Lebensmitteln jedoch sehr wichtig.

Küchenhygiene
(c) proplanta
Denn Salmonellen oder andere Bakterien mögen Wärme und vermehren sich bei Sommerhitze besonders gut. Schwere Lebensmittelvergiftungen können die Folge sein. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gibt die folgenden Tipps für heiße Tage.

Lebensmittel schon während des Einkaufs kühlen



Gerade eingekaufte Lebensmittel können bei warmem Wetter schon auf dem Weg nach Hause verderben. Rohes Fleisch und roher Fisch, Milch, Eier und andere empfindliche Produkte aus der Kühltheke sollten Sie bei längeren Einkäufen oder Autofahrten vom Geschäft nach Hause in einer Kühltasche transportieren. Kaufen Sie tiefgefrorene Lebensmittel am besten als letztes und kühlen Sie sie ebenfalls beim Transport.

Verbrauchsdatum beachten



Leicht verderbliche Lebensmittel sind mit einem Verbrauchsdatum (zu verbrauchen bis…) versehen. Haben die Lebensmittel dieses Verbrauchsdatum überschritten, verzehren Sie diese nicht mehr! Die Keimbelastung der Lebensmittel könnte zu groß geworden sein. Mit bloßem Auge ist dies nicht erkennbar.

Anders sieht es mit Lebensmitteln aus, die ein Mindesthaltbarkeitsdatum haben. Dieses garantiert nur den Zeitraum, in dem die Qualität des Produktes gewährleistet ist. Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums können Sie die Lebensmittel in vielen Fällen durchaus noch verwenden. Bei warmem Wetter halten sich einige Lebensmittel nicht sehr lange. Machen Sie die Probe und vertrauen Sie dabei auf Ihre Sinne: Wenn der Joghurt oder die Marmelade merkwürdig riecht oder sich gar Schimmel gebildet hat - werfen Sie es weg! Lebensmittel aus undichten Einmachgläsern oder aus Konservendosen mit beschädigten Wänden oder aufgewölbtem Deckel sollten Sie auf keinen Fall verzehren, da sie gesundheitsschädliche Krankheitserreger oder deren Giftstoffe (Toxine) enthalten können.

Küchenhygiene unbedingt einhalten



Da sich bei warmem Wetter Keime besonders schnell vermehren, ist Küchenhygiene besonders wichtig. Verwenden Sie für rohe Erzeugnisse tierischen Ursprungs wie Eier, Fisch oder Fleisch eigene Schneidebretter, Schälchen und Messer. So verhindern Sie, dass Erreger, die diesen Erzeugnissen anhaften, auf andere Lebensmittel wie Gemüse und Salat übertragen werden, die Sie roh essen. Zum Abtrocknen verwenden Sie am besten kochfeste Küchentücher, die Sie regelmäßig waschen, oder Küchenpapier.

Nach dem Kontakt mit rohem Fleisch, Eiern oder Fisch müssen Sie nicht nur Ihre Hände, sondern auch die Arbeitsflächen, die mit den rohen Lebensmitteln in Kontakt gekommen sind, reinigen. Tauen Sie Tiefkühlkost nach Möglichkeit im Kühlschank und nicht bei Zimmertemperatur auf. Fangen Sie das Abtauwasser auf und entsorgen es. Es kann mit Mikroorganismen belastet sein. Grundsätzlich gilt, aufgetaute Lebensmittel nicht wieder einzufrieren.

Ausreichend erhitzen - Langes Warmhalten vermeiden



Um Krankheitserreger wie Salmonellen abzutöten, sollten gegarte Lebensmittel eine Kerntemperatur von mindestens 70 Grad Celsius erreichen. Verzehren Sie gekochte Speisen möglichst sofort. Werden Speisen lange bei zu niedrigen Temperaturen warm gehalten, können sich Krankheitserreger schnell vermehren. Lebensmittel bzw. zubereitete Speisen, in denen sich Krankheiterreger vermehren können, sollten grundsätzlich bei Temperaturen von maximal 5° C (d.h. Kühlschranktemperatur) oder mindestens 65° C (Heißhalten zubereiteter Speisen) aufbewahrt werden.
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