Wie das Statistische Landesamt feststellt, wurde in Baden-Württemberg mit insgesamt 183.100 Hektar (ha) noch nie zuvor soviel Mais wie im Jahr 2010 angebaut. Damit nimmt Mais fast 22 Prozent der Ackerfläche ein. Obwohl in den letzten Jahren verstärkt Probleme mit Befall durch den
Maiswurzelbohrer auftraten, wurde der Anbau von Mais zur Körnergewinnung (
Körnermais) gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Prozent auf 75.100 ha ausgedehnt.
Absoluter Gewinner ist jedoch
Silomais, bei dem die ganze Pflanze grün geerntet wird, mit inzwischen 108.000 ha. Damit wurden 14.000 ha (+ 14,9 Prozent) mehr ausgesät. Bei eher rückläufigen Rinderzahlen, kann davon ausgegangen werden, dass damit vorrangig der Bedarf für die steigende Zahl der Biogasanlagen gedeckt wird.
Der große Verlierer zur Ernte 2010 ist die Gerste. Besonders der Sommergerstenanbau nahm mit fast 16,7 Prozent stark ab. Damit wurde nun bereits im zweiten Jahr in Folge der Flächenumfang merklich reduziert. Die Anbaufläche für die vorwiegend als
Braugerste verwendete Sommergerste beziffert sich auf nur noch 60.100 ha. Ebenfalls Einbußen (-7,5 Prozent) hatte
Wintergerste zu verzeichnen, die überwiegend zur Verfütterung eingesetzt wird. Nach einer steigenden Tendenz der Anbaufläche in den Vorjahren ging nun die Fläche auf fast 99.000 ha zurück.
Insgesamt rutschte der Anteil von Sommer- und Wintergerste am
Ackerland erstmalig unter 20 Prozent ab. Auch andere Getreidearten wie Roggen und Wintermenggetreide (-8,5 Prozent) oder Hafer (-13,8 Prozent) hatten deutliche Einbußen zu verzeichnen. Dagegen konnte Winterweizen seine Stellung als anbaustärkste Fruchtart behaupten und steht nahezu unverändert auf fast 234.000 ha. Darunter befinden sich auch die Dinkelflächen, die nicht mehr gesondert erfasst werden. Ein leichtes Plus von 3,0 Prozent auf 22.900 konnte wiederum Triticale verbuchen, das neben der Verfütterung auch zunehmend als Energiegetreide gefragt ist.
Winterraps konnte die Flächenausweitung des Vorjahres nicht wiederholen und fiel auf fast 70.000 ha (-7,9 Prozent) zurück. Auch bei Zuckerrüben ist eine deutliche Einschränkung im Anbauumfang zu verzeichnen (-17,2 Prozent auf 14.800 ha). (stala)