03.11.2010 | 14:40 | Agrarpolitik Aktionsbündnis "Bauernhöfe statt Agrarfabriken Nord-West" gegründetEmsland - Auf Einladung des NABU-Regionalverbandes Emsland / Grafschaft Bentheim, der BUND-Kreisgruppe Emsland und der Bürgerinitiative (BI) Nordhümmling waren 85 Teilnehmer zur Gründungsveranstaltung des Aktionsbündnisses „Bauernhöfe statt Agrarfabriken Nord-West“ erschienen. |
v.li.n.re: Eckehard Niemann (AbL), Maria Feige-Osmers (BUND Kreisgruppe Meppen), Katja Hübner (NABU-Regionalverband), Werner Kleimann (Diskussionsleiter), Hermann-Josef Schomakers (BI Nordhümmling) (c) Jutta Over „Dass am Ende 42 Personen und Organisationen sofort ihren Beitritt erklärt haben, ist ein toller Erfolg,“ sind sich die Initiatoren einig. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben den Organisatoren auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Attac, die Anwohnerinitiative Nordhümmling, die BI Hestrup gegen Mastställe, die BI gegen Hähnchenmast im Rheiderland, die Interessengemeinschaft Gesundes Leben e.V., die NABU-Gruppen Altkreis Lingen, Altkreis Meppen und Emsland Nord und die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte-Weser-Ems (BSH).
Hermann-Josef Schomakers beschrieb einleitend die Anfänge des Widerstandes. „Es war reine Notwehr gegen einen auswärtigen Investor,“ erklärte der Vertreter der BI Nordhümmling. Katja Hübner, Mitarbeiterin des NABU-Regionalverbandes, wies nachfolgend darauf hin, dass zwar durch die Zusammenarbeit von BIs und Naturschutzverbänden und durch Unterstützung von Rechtsanwalt Peter Kremer und Gutachter Knut Haverkamp schon erreicht worden sei, dass der Landkreis Emsland nun von den Antragstellern von Massentierhaltungsanlagen Brandschutz- und Keimgutachten fordere. Dies sei jedoch noch kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Vielmehr müsse nun kritisch verfolgt werden, wie diese Gutachten inhaltlich aussähen. Dafür sei es dringend geboten, dass man sich selbst informiere und eigene Gutachten in Auftrag gebe. Dafür wolle das Aktionsbündnis die erforderlichen Finanzmittel über Spenden einwerben. Des weiteren seien der Informationsaustausch, die gegenseitige Unterstützung bei verschiedenen Aktionen und die politsche Einflussnahme zur Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen für industrielle Tierhaltungsanlagen wichtige Aufgaben des Aktionsbündnisses.
Eckehard Niemann von der AbL erläuterte, dass das Aktionsbündnis auch durchaus im Interesse der mittelständischen Landwirte liege. So sei es beispielsweise keinesfalls erstrebenswert, sich durch den Betrieb von großen Hähnchenmastanlagen in die Abhängigkeit von großen Konzernen zu begeben. Auch sei der vom Aktionsbündnis angestrebte Abbau der Überschussproduktionen durchaus im Sinne der Landwirte, da nur so angemessene Preise für landwirtschaftliche Produkte erzielt werden könnten.
Maria Feige-Osmers (BUND Kreisgruppe Meppen) warb darüber hinaus um die Beachtung der Belange des Tierschutzes und wies auf die ernährungsphysiologischen Vorteile von geringerem Fleischkonsum und von Produkten aus artgerechter Tierhaltung hin. (nabu)
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