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22.03.2018 | 07:56 | Meilenstein 

Bayer-Chef feiert Brüsseler Ja zur Monsanto-Übernahme

Brüssel - Der Agrarchemie-Konzern Bayer zeigt sich erleichtert über das grüne Licht aus Brüssel zur Übernahme des amerikanischen Saatgut-Herstellers Monsanto.

Monsanto-Übernahme
(c) proplanta
«Die Genehmigung der Europäischen Kommission ist ein großer Erfolg und ein bedeutender Meilenstein», erklärte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Mittwoch in Leverkusen. Gemeinsam mit Monsanto wolle man Landwirten helfen, «mehr und bessere Nahrungsmittel nachhaltiger zu produzieren». Davon profitierten die Umwelt und die Verbraucher, so Baumann.

Umweltschützer und Grünen-Politiker sind ganz anderer Auffassung - sie warnen vor zu großer Marktmacht des Konzerns, die schlecht wäre für die Umwelt.

Damit die Übernahme wie geplant vollzogen werden kann, müssen weltweit 30 Behörden ihr Einverständnis geben. «Deutlich mehr als die Hälfte» dieser Behörden hätten inzwischen zugestimmt, hieß es von Bayer. Darunter sind Brasilien als einer der wichtigsten Agrarmärkte der Welt und China. Die Zustimmung der USA und von Indien stehen noch aus.

Saatgut-Riese Monsanto - umstrittener US-Konzern setzt auf Gentechnik



Das Agrar-Schwergewicht Monsanto ist der weltgrößte Hersteller von Saatgut - die US-Firma mit rund 20.000 Mitarbeitern setzt dabei oft auf Gentechnik. Zudem verkauft Monsanto Pflanzenschutzmittel, darunter auch den Unkrautvernichter Glyphosat. Wegen seiner Genmanipulationen, Patentklagen, flächendeckenden Düngemittel-Einsätzen und seines starken Lobby-Einflusses wird die Firma immer wieder scharf kritisiert von Umweltschützern, Grünen und Kleinbauern. Monsanto stellt sich hingegen als innovative Firma da, die die Produktivität der Landwirtschaft steigert und dadurch ihren Kunden, den Bauern, hilft.
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 22.03.2018 09:44 Uhrzustimmen(18) widersprechen(3)
Wer schlussendlich das Brautgeld von über 60 Mrd. latzen soll, darüber hat CEO Baumann sicherlich bereits gründlich in so manch stiller Stunde nachgedacht; man darf davon ausgehen können, dass dieser überaus clevere Alchemist ein entsprechendes Patentrezept bereits in petto hat.

Wie kann also das nunmehr fulminant in Erwartung stehende VIEL MEHR und NOCH WEITAUS BESSERE auch erfolgreich am Markt platziert werden!?

Das heutige (ÜBER)VIELE, schon EXTREM GUTE, wird derzeit jedenfalls nicht an unseren Börsenschauplätzen honoriert!

Man bedenke: „Hoffnung allein ist oft ein Jagdhund ohne Spur!“ (Shakespeare)

Wie aber käme ich nun darauf, einem solch ehrwürdigen, erfolgsgekrönten Agrarmanager einzig Eigennutz unterstellen zu wollen!? - NATÜRLICH bewegen sein überaus lauteres Herz auch und im Besonderen die Sorgen und Nöte jener Bauern, die seinen Mega-Finanzdeal großzügigst erwirtschaften helfen müssen.

Meine Vorfahren vor noch 2 Generationen haben für ihr WENIGER noch weitaus höhere Einnahmen erzielt, als ich für mein BESSERES MEHR, konnten sich problemlos noch Mägde und Knechte leisten. - CEO Baumann sprechen Sie zeitnah mit denjenigen, welchen Sie nun tief in die einzig spärlich noch mit Staatsgeldern gefüllten Hosentaschen greifen möchten...!!!

Von unseren Erzeugnissen, produziert aus Ihrem überaus reichhaltig wertvollen Produktportfolio, das Sie uns „spendabel“ zur Hand gereichen möchten, können wir längstens schon nicht mehr leben. Ein Umstand, der sich nicht nur auf Deutschland sowie meine europäischen Kollegen begrenzt, nein, wir agieren hier weit eher schon in einer weltweiten Leidensgemeinschaft, die allseits gesellschaftlich toleriert auf der Verliererseite geparkt sind.

Stellt es sinnbildlich nicht eine außerordentliche Schande dar, dass man den Bauernstand zwischenzeitlich mehrheitlich dem Prekariat zuordnen muss. - Welche maßgebliche Mitverantwortlichkeit sehen Sie da vielleicht innerhalb Ihrer fresswütig Bauernkapital verschlingenden Reihen angesiedelt!?

Trotz der nunmehr erreichten Größe unter von Schalmeien begleiteten, weithin wahrnehmbaren Jubelchören gehört BaySanto jedoch nicht in die Kategorie „TOO BIG TO FALL“; eine überaus hilfreich erdende Erkenntnis vielleicht, die selbst ein erfolgsverwöhnter CEO Baumann niemals ganz aus seinem Hinterstübchen verbannen sollte.

..."Karl der Käfer wurde nicht gefragt, BaySanto hat ihn einfach fortgejagt!!!“ - Sie existieren und fließen auch schon, die vielen Begleittränchen bei dieser Gigantenhochzeit.
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