Die Ausschussvorsitzende Anja Müller (Linke) nahm am Freitag in Erfurt eine Liste mit mehr als 10.450 in einer Petition gesammelten Unterschriften gegen den Abschuss in Empfang.
Überreicht wurde sie anlässlich der Landtagssitzung von der Initiatorin der Petition, Sabine Storch, die dem Kreisverband Erfurt des Naturschutzbundes (Nabu) Thüringen vorsteht. Hintergrund ist eine behördliche Ausnahmegenehmigung zum Abschuss der Wölfin, gegen die der Nabu gemeinsam mit dem Umweltverband
BUND auch juristisch vorgeht.
Wölfe stehen unter strengem
Artenschutz und dürfen nur in Ausnahmen geschossen werden. Das Landesamt für Umwelt, Bergbau und
Naturschutz hatte auf Antrag des Thüringer Umweltministeriums eine solche Ausnahmegenehmigung erteilt, nachdem die Wölfin nachweislich wiederholte Male als besonders sicher bewertete Schutzzäune überwunden und viele Schafe und Ziegen gerissen hat. Hingegen betonen die Naturschützer, dass noch nicht alle Alternativen zu einem Abschuss wie andere Zäune oder auch Herdenschutzhunde ausgeschöpft seien.
Nabu und BUND haben gegen die Genehmigung zum Abschuss Klage eingereicht, der Fall liegt beim Oberverwaltungsgericht Weimar zur Entscheidung. Derzeit darf die Wölfin aber ohnehin wegen der
Schonzeit nicht gejagt werden. Eine Aufnahme aus einer beim Revier der Wölfin am Truppenübungsplatz bei Ohrdruf aufgestellten Wildkamera legt nahe, dass sie kürzlich Junge bekommen hat.