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07.03.2018 | 19:29

Soja-Frontermin sinkt auf 313,90 EUR/t - USA beim Sojaexport in der Krise?

Stuttgart/Paris/Chicago - Den internationalen Sojamarkt treiben miese Ernteprognosen Argentiniens und Ernteverzögerungen in Brasilien, doch erwartet der US-Handel beim morgen Abend erscheinenden WASDE-Report eher mit einer wenig veränderten Entwicklung der US-Sojabohnenvorräte, brachte die letzte Umfrage Reuters einen vom US-Handel auf 530 Mio. Scheffel veranschlagten Bestand zutage.
Sojabohnenpreis Entwicklung 3-2018
(c) Lucky Dragon - fotolia.com

Ob es so kommt, bleibt bis morgen abzuwarten. Die globalen Sojabohnenvorräte werden aber niedriger eingeschätzt als im Vormonat, bedingt durch die schwache Sojaernte Argentiniens. Aber dazu später.

Für Aufsehen sorgte der US-Analyst FC Stone, der die kommende US-Sojabohnenanbaufläche auf 92 Mio. Acres, was einen Rekord darstellen würde, taxierte, erwartete das USDA Farmer Outlook Forum nur 90 Mio. Acres. Schwer wiegt in den USA der Rücktritt des Wirtschaftsberaters des Weißen Hauses, Gary Cohn, einer der Hauptarchitekten der US-Steuerreform, weshalb die US-Farmer langsam das Vertrauen in die US-Exportwirtschaft verlieren, schlagen nach verhängten Importzöllen auf Stahl- und Aluminium in den USA, angedrohten gegenüber der EU-Automobilindustrie, die Wogen hoch über Vergeltungsmaßnahmen. Auch läuft in den USA die zweite Runde der NAFTA-Gespräche, noch wurden keine Ergebnisse bekannt. Die USA riskiert derzeit gegenüber mehreren Ländern handfeste Wirtschaftskriege, dürfte vor allem China auf die verhängten Importzölle für Stahl und Aluminium mit geringeren Sojaimporten aus den USA antworten.

In Südamerika blieb die Wetterlage mit trockenheißen Bedingungen in weiten Teilen Argentiniens und übermäßiger Nässe vor allem in Norden Brasiliens bestehen. Der Analyst Dr. Cordonnier revidierte seine Schätzung zur Sojabohnenernte Argentiniens um 2 Mio. t auf 45,0 Mio. t, während er die Schätzung für Brasiliens um 1 Mio. t auf 114,0 Mio. t nach oben setzte. Zu gleichem Ergebnis kommt auch der US-Analyst Informa Economics. Agroconsult veranschlagte Brasiliens Sojabohnenernte sogar auf 117,5 Mio. t, was eine neue Rekordernte darstellen würde. Dabei befinden sich früh gepflanzte Sojabohnen Argentiniens gerade in der kritischen Hülsenfüllphase, in der ausreichende Feuchtigkeit erforderlich ist. Wichtig ist aber, wie das USDA die Lage in Südamerika beurteilt. Dabei erwartet der US-Handel, dass Brasiliens Sojabohnenernte in einer Range von 113,8 Mio. t und Argentiniens von 48,4 Mio. t veranschlagt wird, was eine weniger bullishe Variante darstellen würde.
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