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16.02.2018 | 19:25 | Warenterminbörse 

Soja-Frontermin legt auf 301,71 EUR/t - Sojaschrot steigt aufgrund Argentiniens Trockenheit

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt legte bei Sojaschrot weiter zu, trieben weiterhin Dürreschäden und schwache Bestandsentwicklungen in Argentinien den Sojamarkt an überzogene Obergrenzen, die hohe Ernten in den USA und Brasiliens nach wie vor kaum rechtfertigen.

Sojabohnenpreis
(c) Dusan Kostic - fotolia.com

In den USA brach der Sojaexport letzte Woche auf 640.400 t ein und knüpfte an das schwache Vorwochenergebnis von 743.200 t an. Besser schnitt der monatliche NOPA-Bericht über die Verarbeitung von US-Sojabohnen für Januar ab, der mit einem Ergebnis von 163,11 Mio. Bushel zwar die Erwartungen des Handels enttäuschte, trotzdem das Ergebnis des Vorjahres um 1,6 % toppte.

Argentinien wartet weiter auf Regen, liegt die offizielle Prognose in Buenos Aires weiterhin bei 50,0 Mio. t Sojabohnen. In Brasilien schleppt sich die Ernte regenbedingt weiter hin, von starkem Schimmelbefall bei Sojabohnen im Norden Brasiliens ist bereits die Rede. In der EU-28 brach der Import von Sojabohnen letzte Woche auf 94.046 t gegenüber 362.659 t in der Vorwoche stark ein, wurden in der Saison mit knapp 7,9 Mio. t auch 4,5 % weniger importiert als im Vorjahr von über 8,3 Mio. t. Die  Sojaschrotimporte legten mit 343.103 t gegenüber 196.243 t in der Vorwoche kräftig zu. Dabei läuft die Verkaufsstrategie Südamerikas, das Angebot zu verzögern und die Preise hoch zu halten, fast jährlich nach den gleichen Algorithmen ab.

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Sojabohnen bei 301,71 EUR/t (Mittwoch: 300,00 EUR/t, für Mai mit einem Plus von 1,56 EUR/t auf 304,83 EUR/t und für Juni von 1,73 EUR/t auf 307,75 EUR/t. Der Fronttermin für US-Sojamehl notierte bei 331,85 EUR/t (Mittwoch: 322,51 EUR/t), der Termin für Mai stieg um 9,68 EUR/t auf 333,79 EUR/t und für Juli um 6,93 EUR/t auf 330,96 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,2538 USD/EUR.

Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt für prompte Termine bei 330 EUR/t (Mittwoch: 328 EUR/t), für Liefertermine Q1/18 bei 330 EUR/t (Mittwoch: 328 EUR/t), für Q2/18 bei 325 EUR/t (Mittwoch: 323,00 EUR/t), für Q3/18 bei 316 EUR/t (Mittwoch: 314 EUR/t) und für Q4/18 bei 312 EUR/t (Mittwoch: 310 EUR/t) EXW Hamburg. In Mainz kostete Sojaschrot LP für prompte Termine 352,00 EUR/t (Mittwoch: 341,00 EUR/t), in Regensburg und Straubing bei 365,00 bzw. 367,00 EUR/t (Mittwoch: 355,00 bzw. 357,00 EUR/t). Für Termine Q4/18 waren die Preise um 15-28 EUR/t niedriger.

Tendenz: Der internationale Sojamarkt tendierte nicht unbedingt fester, doch zogen die Preise für argentinisches Sojaschrot rapide an. Der Wettermarkt in Südamerika hält den Markt weiterhin stark im Zaum, dabei dürfte die riesige Sojaernte Brasiliens noch ihren Markteinfluss zeitverzögert entwickeln. Wegen Chinese New Year sollten die Sojapreise zunächst wieder etwas zurückfallen.
proplanta
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