Der Fronttermin bei Raps in Paris blieb bis zur Wochenmitte bei 378,00 EUR/t stehen und lag damit um 4,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Dabei gab der Fronttermin für Sojaöl in Chicago im Berichtszeitraum um 6,01 EUR/t auf 661,54 EUR/t und der für Palmöl in Kuala Lumpur um 4,49 EUR/t auf 621,21 EUR/t nach. Rapsöl blieb bei 740 EUR/t in Paris unverändert stehen.
Preisunterstützung kam zuletzt durch die schwächere Canola-Prognose aus Kanada, taxierte Statscan die Canola-Ernte auf 17,02 Mio. t, was den Erwartungen des kanadischen Handels von 18 Mio. t vollends widersprach. Dadurch wird die weltweite Rapsversorgung erneut schwieriger. Denn auch in der EU zeigt der Trend bei den Ernten weiter nach unten.
Die
Rapsernte in der EU-28 wurde vom Branchendienst Oil-World zuletzt auf 20,3 Mio. t gegen 22,3 Mio. t im Vorjahr veranschlagt, rund 200.000 t niedriger als im Vormonat. Dabei erwartet der Dienst eine in Deutschland um 220.000 t auf 4,7 Mio. t sinkende Rapsernte, während in Frankreich die Ernte von 5,31 Mio. t im Vorjahr auf 4,65 Mio. t fallen soll. In Polen wird mit einer Rapsernte von 2,25 Mio. t gegenüber 3,10 Mio. t und in England von 2 Mio. t gegenüber 2,54 Mio. t im Vorjahr gerechnet.
In Rumänien und Tschechien fallen die Ernten mit 1,42 Mio. t gegenüber 1,09 Mio. t bzw. 1,40 Mio. t gegenüber 1,26 Mio. t im Vorjahr höher aus, auch Bulgarien und Ungarn verzeichneten höhere Rapsernten. Der
DRV veranschlagte die deutsche Rapsernte auf 4,46 Mio. t um 10% kleiner als im Vorjahr.
Neben der deutschen und französischen Ernte hat auch die polnische Ernte von der Menge her enttäuscht, fehlen diesen drei Ländern im Vergleich zum Vorjahr fast 2 Mio. t Raps zur Verarbeitung.
Die Rapsimporte müssen daher drastisch steigen, dies ist auch bereits der Fall, wurden im 2. Quartal gut 6 % mehr Raps importiert als im gleichen Vorjahreszeitraum. Zur Vermarktungssaison 2015/16 wurden mit 3,45 Mio. t um 0,9 Mio. t mehr Raps importiert als im Vorjahr. Der Branchendienst Oil-World geht zur Kampagne 2016/17 von Raps- und Canola-Importen von 3,7-3,9 Mio. t aus. Bei der EU-Versorgung wird vom Anfangsbestand von 1,24 Mio. t Raps und auf 0,90 Mio. t sinkenden Endbestand ausgegangen. Die EU-Rapsimporte sollen von 3,4 Mio. im Vorjahr auf 3,8 Mio. t steigen. Die Rapsverarbeitung wird wegen verminderter Verfügbarkeit von 24,3 Mio. t im Vorjahr auf nur noch 23,4 Mio. t zurückfallen.
Fazit: Raps hat angesichts noch geringerer
Ernteaussichten in Kanada noch mehr Preisauftrieb bekommen. Nur die Preisdelle bei Pflanzenölen verhinderte einen weiteren Preisanstieg.