Dadurch verloren Sojabohnen beim Fronttermin in Chicago seit dem Wochenbeginn bis zur Wochenmitte um 1,79 EUR/t auf 336,49 EUR/t, in der Vorwoche lag der Preis bei 332,70 EUR/t.
Die Sojabohnen entwickelten sich in den USA weiterhin gut, gab es am Zustand der US-Bohnen mit 72 % exzellenter und guter Bestände nichts zu rütteln, wenn auch die Experten der Pro Farmer Crop Tour letzte Woche niedrige Bohnenzahlen pro Stock im US-Bundesstaat South Dakota ermittelten. Dabei sind die Wetteraussichten in den USA weiterhin gut, wenn auch im südlichen Sojagürtel teils zu viel Regen herunterging. Bekanntlich liegt die USDA-Prognose aktuell mit 110,5 Mio. t um 4,9 Mio. t höher als im Vormonat.
Die Exportzahlen bei Sojabohnen hingegen überzeugten, brachten die US-Sojaexporte mit knapp 1,78 Mio. t letzte Woche den Preis dann doch wieder auf Kurs, wobei China allein über 1 Mio. t US-Sojabohnen orderte. Auch die Exportbuchungen stiegen von 1,52 auf 4,79 Mio. t, wurden in der Kampagne bisher 52,8 Mio. t Sojabohnen im Export gebucht, gegenüber 50,7 Mio. t im Vorjahr. Der Verkauf von alten Sojavorräten Chinas entwickelt zur Farce, hinken die staatlichen Soja-Lagerauktionen deutlich hinterher und wurden mit 0,9 Mio. t nur ein Drittel der geplanten Verkaufsmengen verkauft. Chinesischen Händler kaufen dagegen zunehmend Sojabohnen in den USA ein.
Dabei machen sich jetzt die starken Exporteinbrüche Brasiliens und Argentiniens am Sojamarkt bemerkbar, können die USA beim Export aus dem Vollem schöpfen. Für den Zeitraum Juli-Dezember wird ein Rückgang der südamerikanischen Exporte von 29,2 Mio. t im Vorjahr auf 22,0 Mio. t erwartet. Die stärksten Einbrüche werden in Brasilien um 6,2 Mio. t, in Argentinien 0,5 Mio. t und in Uruguay um 0,3 Mio. t erwartet. Dabei werden die argentinischen Sojaanbauer bewusst Bohnen zurückhalten, um noch von der geplanten Senkung des Exportzolls von 30 auf 25 % zum Ende dieser Vermarktungssaison zu profitieren. Die argentinischen Farmer halten auch aus Sorge vor Inflation derzeit ihre Ware zurück, um weniger Währungsrisiko einzugehen. Auch spekulieren sie auf höhere Sojapreise, weil China die Importe von DDGs, ein Nebenprodukt der Mais-Ethanol-Verarbeitung verringern will, was höhere Sojanachfrage bedeutet.
Weitere Unterstützung kommt von der Anbauplanung Südamerikas. Die geplante Ausweitung der Maisanbaufläche zu Lasten des Bohnenanbaus würde das Angebot weiter einschränken. Laut Branchendienst Oil-World soll Brasilien zwar die Anbaufläche für Sojabohnen um 0,6 Mio. ha auf 33,8 Mio. ha erhöhen, Argentinien vermindert aber um 0,7 Mio. ha auf 19,7 Mio. ha, was letztlich nicht der große Wurf wäre, aber es kann sich noch einiges ändern.
Fazit: Die Entwicklung bei Sojabohnen bleibt sicherlich stabil. Derzeit beherrschen die USA den Sojamarkt nahezu allein, im Frühjahr könnte eine verminderte Sojaaussaat zu höheren Preisen führen.