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25.01.2017 | 17:15

Sojabohnen brechen auf 359,30 EUR/t ein

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt kam durch trockenere Wetterbedingungen in Argentinien und das bevorstehende Neujahrsfest „Chinese New Year“ unter Druck.
Sojabohnenpreis
(c) Dusan Kostic - fotolia.com

Dem hatten selbst hohe Sojaexporte in den USA, ein niedriger US-Dollar, die Absicht Chinas, die Importzölle auf DDGS (Dried Destillers Grain) anzuheben, wodurch mehr US-Soja-Importe begünstigt würden und die um 2 Mio. t gesenkte Prognose des Internationalen Getreiderates (IGC) für die Welt-Sojabohnenernte wenig entgegenzuhalten. So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 359,30 EUR/t (Freitag: 369,25 EUR/t), der Maitermin bei 363,05 EUR/t (Freitag: 372,52  EUR/t), ein Minus von 2,7 % gegenüber Freitag.

In den USA stiegen zunächst einmal wieder die Sojaexporte an, erreichten die diese letzte Woche mit 979.600 t gegenüber 348.900 t in der Vorvorwoche und 87.500 t zuvor ein deutlich besseres Ergebnis als in der Vorwoche. Auch die Exportinspektion ergab 1.290.777 t Sojabohnen, was deutlich über dem Vorwochenergebnis lag. Rund 612.000 t gingen wieder nach China, nachdem in der Vorwoche Wartungsarbeiten acht große Sojaverarbeiter Chinas für eine schwache Exportentwicklung gesorgt hatten.

Für Unterstützung in den USA sorgte zudem die vom USDA um 1,5 Mio. t auf 117,2 Mio. t nach unten revidierte Prognose für die US-Sojaernte, steigen die Endbestände von 5,4 Mio. t im Vorjahr dadurch nur auf 11,4 Mio. t und nicht auf über 13 Mio. t, wie zuvor geschätzt wurde. Bekanntlich unterstützte auch die Prognose des Internationalen Getreiderats (IGC) für die Welt-Sojaernte um 2 Mio. t auf 334 Mio. nach unten, wobei die Überhänge sogar um 3 Mio. t nach unten korrigiert wurden, den Sojamarkt.

Doch in der kommende Woche ist wenig Raum für Preiseuphorie am Sojamarkt, drohen erneut Exporteinbrüche Ende Januar, beginnen dann die Feierlichkeiten „Chinese New Year“, wo China traditionell weniger Soja aus den USA ordert. Mehr noch: An den globalen Agrarmärkten besteht zunehmend mehr Unsicherheit darüber, wie sich die zukünftige Politik des US-Präsidenten Donald Trumps auf die Warenflüsse und die Preise auswirken wird.

Große Unsicherheit herrscht über die Handelspolitik mit China, auch über die Beziehungen mit Mexico, das nach China und Kanada der drittgrößte Handelspartner mit Agrargütern für die USA ist, nachdem das Transatlantische Handelsabkommen TPP aufgekündigt und die Neuordnung der Nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA angekündigt wurde sowie der Bau einer Mauer zu Mexiko so gut wie beschlossene Sache ist. Die Frage ist, inwieweit sich die USA dem Billigimportdruck aus China widersetzten können, ist China der größte Gläubiger der USA. Was bedeutet das für den Sojaexport der USA an den wichtigsten Abnehmer China?
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