Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.08.2017 | 17:54

Sojabohnen-Fronttermin sinkt auf 288,49 EUR/t - höhere US-Sojaernte verdirbt die Preise

Stuttgart/Paris/Chicago - Die internationalen Sojamärkte steuern bereits wieder auf die Tiefststände Ende Juni hin, höhere Erwartungen bei der US-Sojabohnenernte und starker Konkurrenzdruck aus Brasilien sind die Hauptgründe.
Sojabohnen-Fronttermin 288,49 EUR
(c) flariv - fotolia.com

So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 288,49 EUR/t (Freitag: 291,58 EUR/t). Dabei fielen auch die Termine im November um 4,26 EUR/t auf 289,27 EUR/t und für Januar um 4,41 EUR/t auf 291,85 EUR/t. Der Fronttermin für US-Sojamehl notierte bei 277,74 EUR/t (Freitag: 277,03 EUR/t), der Termin im Oktober stieg um 0,53 EUR/t auf 279,15 EUR/t und der für Dezember sank um 0,03 EUR/t auf 281,12 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,1740 USD/EUR. Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt bei 274,00 EUR/t (Freitag: 276,00 EUR/t) FCO Hamburg.

In den USA stellte die letzte USDA-Prognose zur US-Sojabohnenernte die Märkte völlig auf den Kopf, war der Handel von einer kleineren US-Sojaernte von 114,5 Mio. t ausgegangen, setzte das USDA diese aber um über 3 Mio. t auf 119,2 Mio. t hoch. Dadurch steigen auch die Sojavorräte in den USA von im letzten Jahr 10,1 Mio. t im Vorjahr auf nunmehr fast 13,0 Mio. t in der kommenden Saison an, was zu herber Ernüchterung bei Exporteuren führte.  Dabei senkte das USDA beim Crop-Rating die Bonitierung gerade um 1 % auf 59 % guter/exzellenter Sojabestände, was am Markt keine Berücksichtigung fand.

Die Welt-Sojabohnenernte steigt dadurch um 2,3 Mio. t auf 347,4 Mio. t, die Welt-Sojavorräte klettern um 4,3 Mio. t auf 97,8 Mio. t (Vorjahr: 97,0 Mio. t) mit starkem Zuwachs in Argentinien und Brasilien, wo sich die Lagerbestände von 31,7 Mio. t im Vorjahr auf 35,6 Mio. t bzw. von 18,2 Mio. t auf 26,5 Mio. t aufbauen könnten.

Schwach entwickelte sich der Sojaexport in den USA, erreichten die Exporte bei US-Sojabohnen letzte Woche mit gerade 45.000 t gegenüber 233.400 t in der Vorvorwoche und 303.400 t ein enttäuschendes Ergebnis, Exportbuchungen der neuen Ernte von 693.600 t (Vorwoche: 367.500 t) konnten das Ergebnis allerdings verbessern. Positiv überraschte die Entwicklung beim US-Soja-Crush den Markt, übertraf die US-Sojaverarbeitung im Juli mit 144,7 Mio. Scheffel die Erwartungen des Handels von 143,0 Mio. Scheffel und um 6,6 Mio. Scheffel das Ergebnis von Juni.

Trotzdem stand in den USA die Importentwicklung Chinas weiter im Fokus, stieg die Importmenge per Juli auf mehr als 10,8 Mio. t, nach nur 7,7 Mio. t im Juni und 9,7 Mio. t im Mai. Von Januar bis Juli importierte China mit 54,9 Mio. t Sojabohnen immerhin 17 % mehr als im Vorjahr, was die Exporteure mit ihrer Einschätzung über weiter steigende Sojaexporte nach China bestärkte. Dabei hatte China Ende Juli aber um 2-3 Mio. t mehr Sojabohnen gebunkert als zum gleichen Vorjahreszeitraum. Aber die USA gingen vermehrt leer gegenüber der harten Konkurrenz aus Brasilien aus, kamen im Juni 6,42 Mio. t Bohnen aus Brasilien, 712.845 t aus Argentinien und nur 387.093 t aus den USA. Die Julizahlen werden mit Spannung erwartet.
nur für MitgliederWeiterlesen nach kostenfreier Registrierung
  Weitere Artikel zum Thema

 CBoT-Sojafutures und Matif-Raps im Aufwind

 Sojabohnen: CBoT-Future erholt sich von Mehrjahrestief

 Sojabohnenpreis: Talfahrt setzt sich fort

 Sojabohnenkurs im Abwärtstrend

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger