Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.08.2017 | 18:15

Sojabohnen-Fronttermin verliert auf 298,02 EUR/t - schwächere Performance für US-Bohnen nach China

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Sojamarkt geriet wieder unter Druck, gab es im östlichen Sojagürtel der USA mehr Regen und fallen die Exporterwartungen für US-Sojabohnen nach China doch etwas zurück, wobei Brasilien höhere Exporte realisieren kann. Die US-Crushzahlen konnten dagegen mehr überzeugen.
Sojabohnenpreis KW 31
(c) flariv - fotolia.com

So notierte der Fronttermin für US-Sojabohnen in Chicago bei 298,02 EUR/t (Freitag: 312,37 EUR/t). Dabei sanken auch die Termine im September um 14,53 EUR/t auf 299,49 EUR/t und für November um 14,56 EUR/t auf 301,82 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,1830 USD/EUR. Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt bei 282,00 EUR/t (Freitag: 282,00 EUR/t) FCO Hamburg.

In den USA haben Regengebiete im östlichen Sojagürtel der USA und eine für den nahezu gesamten Midwest prognostizierte Schlechtwetterfront zu fallenden Terminkursen in Chicago geführt.  Dabei sind Niederschläge von 50-75 mm/m³ für die nächsten sechs Tage angekündigt.  Zudem hob das USDA seine Bewertung beim Crop-Rating für Sojabohnen um 2 % auf 59 % guter-exzellenter Bestände an, was auch den Sojamarkt belastete.

Positiv überraschte die Entwicklung beim US-Soja-Crush den Markt, stieg die US-Sojaverarbeitung im Juni mit 151,1 Mio. Bushel über die erwartete Menge von 146,9 Mio. Bushel deutlich hinaus. Unterstützung kam auch vom Sojaöl, trieb die Entscheidung eines US-Gerichts darüber, dass die Environmental Protection Agency (EPA) ihre beschlossene Kürzung des US-Biokraftstoffsmandats nochmals überprüfen müsse, den Sojaölpreis kurzfristig nach oben. Weniger förderlich war dagegen, dass der Rohölpreis bei Brent auf 51,35 USD/t und bei WTI um 0,4 % auf 48,37 USD/t zurückfiel, weil die US-Rohöl-Lagerbestände wider Erwarten gestiegen sind.

Bei allen Markteinflüssen behielt aber bei Sojabohnen die Exportentwicklung die Oberhand. Dabei wurde die Marktlage bei Sojabohnen zwar durch längerfristige Sojakontrakte mit China gestützt, stand dabei bekanntlich ein Kontraktvolumen von über 12,3 Mio. t im Raum, was zunächst die Terminkurse beflügelte. Doch so richtig konnte sich der Sojaexport trotz niedrigem US-Dollar nicht entwickeln, erreichten die Exporte bei US-Sojabohnen letzte Woche mit 303.400 t gegenüber 406.900 t in der Vorvorwoche und 228.000 t nicht das Ergebnis der Vorwoche, nur Exportbuchungen aus der neuen Ernte in Höhe von 531.800 t konnten dieses Ergebnis verbessern.

Dabei war die Entwicklung der Sojaimporte nach China zunächst hervorragend, dann gab es im Juni einen Bruch. Dabei lagen die Sojaimporte Chinas im Mai bereits auf Rekordhoch von knapp 9,6 Mio. t, im Juni erreichten diese entgegen der Erwartungen von über 10 Mio. t nur 7,7 Mio. t. Denn China hatte Ende Juli um 2-3 Mio. t mehr Sojabohnen gebunkert als zum gleichen Vorjahreszeitraum. Und die USA gingen vermehrt leer gegenüber der harten Konkurrenz aus Brasilien aus. Dabei kamen im Juni 6,42 Mio. t Bohnen aus Brasilien, 712.845 t aus Argentinien und 387.093 t aus den USA, was die immense Exportpower Brasiliens bei Sojabohnen zeigt. Die gesamten Sojaexporte aus Argentinien im Juni fielen mit 3,9 Mio. t um 15 % geringer als im Mai 2017.
nur für MitgliederWeiterlesen nach kostenfreier Registrierung
  Weitere Artikel zum Thema

 CBoT-Sojafutures und Matif-Raps im Aufwind

 Sojabohnen: CBoT-Future erholt sich von Mehrjahrestief

 Sojabohnenpreis: Talfahrt setzt sich fort

 Sojabohnenkurs im Abwärtstrend

  Kommentierte Artikel

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein